Remco Evenepoel gewann seinen ersten und bislang einzigen Straßen-Weltmeistertitel 2022 in Wollongong. Nach seiner Erkundung des WM-Kurses in Kigali sieht er nun deutliche Parallelen zu jener Strecke. Auch Belgiens Nationaltrainer Serge Pauwels bestätigte den Eindruck und glaubt, dass dies dem Olympiasieger zugutekommen könnte.
Im belgischen Lager herrscht derzeit reger Betrieb. Mit dem Straßenrennen der Frauen U23 fällt am Donnerstagmorgen der Startschuss für die Titelkämpfe. Dann wird sich erstmals zeigen, wie stark die vielen Steigungen die Rennen prägen und welchen Einfluss sie auf das Fahrerfeld haben.
Das belgische Team konnte die Strecke inzwischen offiziell unter Rennbedingungen begutachten – mit gesperrten Straßen und identischem Ablauf wie am Wochenende. Dabei fiel Evenepoel sofort ein Vergleich auf, wie Pauwels im Interview mit VTM Nieuws berichtete: „Das Erste, was er sagte, war, dass ihn der Kurs stark an Wollongong erinnert. Jetzt, mit den Absperrungen, wirkt alles ganz anders als noch im März, als ich hier ankam.“
Der frühere Radprofi kennt das Terrain bereits von der Tour du Rwanda, sieht aber klare Unterschiede zur jetzigen WM-Situation. „Es ist ganz anders, wenn man mit dem Weltmeisterschaftsflair und diesen Hindernissen konfrontiert ist“, erklärte Pauwels. „Remco war sehr zuversichtlich und zufrieden mit der Strecke. Er hat die große Runde absolviert und ist schon gespannt auf die kürzere.“
Die Erwartungen an den Belgier sind entsprechend hoch. Evenepoel ist längst ein bewiesener Champion, doch in Kigali könnte er erneut Geschichte schreiben, sollte er seinem Palmarès am Sonntag ein weiteres Regenbogentrikot hinzufügen.
Kopfsteinpflaster als Trumpf für Evenepoel
Auf die Frage nach den Ähnlichkeiten mit Wollongong fiel das Urteil klar aus. „Ja, und als er das sagte, musste ich zustimmen“, so Pauwels. „Die Côte de Kigali Golf erinnert mich an den steilen Anstieg, an dem er Alexey Lutsenko abhängte. Gleichzeitig sind die Straßen schnell und der Asphalt in gutem Zustand.“
Ein entscheidendes neues Element sind die Kopfsteinpflasteranstiege, die im Profil der WM-Strecke eine zentrale Rolle spielen. Doch auch hier sieht Pauwels seinen Kapitän im Vorteil: „Dieser Anstieg passt zu ihm. Fast alle Rampen haben einen Stich – und genau das liegt Remco. Wenn alle am Limit sind, kann er noch einmal einen Gang höher schalten.“