Tadej Pogacar und das UAE Team Emirates blicken bereits auf das Jahr 2026 – und ihre Zielsetzung ist klar. Nach einer historischen Saison 2025, in der der slowenische Superstar seinen vierten Tour-de-France-Titel, drei Monumente und den zweiten Weltmeistertitel in Folge gewann, richtet sich nun alles auf das nächste große Kapitel. Teamchef Joxean Fernandez „Matxin“ verriet gegenüber Eurosport España, dass Pogacar und das Team entschlossen sind, erneut Geschichte zu schreiben.
Die Jagd nach dem fünften Tour-de-France-Titel
Nur wenige Fahrer haben im Radsport je ein solches Niveau erreicht wie Pogacar. Doch 2026 könnte das Jahr werden, in dem er den Sprung in den exklusivsten Club schafft: den der fünfmaligen Tour-Sieger. Matxin machte unmissverständlich klar, dass der Gewinn einer fünften Frankreich-Rundfahrt die oberste Priorität bleibt.
„Nächstes Jahr hat er die Chance, sich in die Geschichtsbücher der fünfmaligen Tour-de-France-Sieger einzutragen – und genau darauf arbeiten wir hin“, sagte der Spanier. „Wir analysieren noch den Rest des Rennkalenders, aber die Tour ist das wichtigste Rennen der Welt. Ich werde nicht zögern, das zu sagen.“
Sollte Pogacar den Triumph wiederholen, würde er sich zu Legenden wie Jacques Anquetil, Eddy Merckx, Bernard Hinault und Miguel Indurain gesellen – den einzigen Männern, die bislang fünf Mal das Gelbe Trikot in Paris trugen.
Kein Vuelta-Worlds-Doppel geplant
Während die Spekulationen über Pogacars zukünftiges Programm zunehmen, dämpfte Matxin die Erwartungen an ein Vuelta-Weltmeisterschafts-Doppel. Die WM-Strecke 2026 dürfte Pogacar zwar liegen, doch die zeitliche Nähe zur Tour erschwert eine solche Kombination.
„Das ist definitiv ein Ziel, das wir irgendwann anstreben möchten – absolut, hundertprozentig“, erklärte Matxin. „Aber wenn man Tour, Vuelta und Weltmeisterschaft fahren will, ist man vier Monate lang unterwegs und muss über den gesamten Zeitraum in Topform bleiben. Aus physiologischer Sicht ist das momentan nicht praktikabel.“
Auf der Jagd nach Sanremo und Roubaix
Trotz eines beeindruckenden Palmarès, das bereits die Tour, den Giro, Lüttich-Bastogne-Lüttich, die Lombardei und zwei Weltmeistertitel umfasst, gibt es für Pogacar noch unerfüllte Träume. Laut Matxin soll Mailand–Sanremo erneut den Auftakt seiner Frühjahrskampagne bilden – ein Rennen, das für den Slowenen weiterhin eine besondere Bedeutung hat.
„Er hat immer noch keine Vuelta a España, kein Mailand–Sanremo, kein Paris–Roubaix, keine Itzulia, keine Romandie oder Schweiz auf seiner Liste“, so Matxin. „Er lebt und atmet die Geschichte des Radsports. Und genau das treibt ihn an.“
Pogacar – ein Fahrer, der Grenzen sprengt
Mit erst 27 Jahren hat Pogacar bereits mehr erreicht als ganze Generationen vor ihm. Für Matxin ist der Leader der Emirate längst über das Maß gewöhnlichen Erfolgs hinausgewachsen. Seine Siege sind nicht nur sportliche Meilensteine, sondern Teil einer Ära, die den modernen Radsport prägt.
Mit dem klaren Ziel, dem Club der fünfmaligen Tour-de-France-Sieger beizutreten, könnte 2026 zum nächsten entscheidenden Kapitel werden – ein Jahr, das Pogacars Platz unter den größten Fahrern der Geschichte endgültig besiegelt.