„Er ist körperlich, geistig und emotional unglaublich stark“ – Pogacars Trainer über die Qualitäten seines Stars

Radsport
durch Nic Gayer
Samstag, 26 Juli 2025 um 11:15
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Tadej Pogacar ist nicht nur das Gesicht einer neuen Radsport-Generation – er übertrifft mit seinen Erfolgen bereits jetzt alles, was man von einem Fahrer seiner Ära erwarten konnte. Dass hinter dieser Konstanz auf höchstem Niveau nicht nur außergewöhnliches Talent steckt, sondern auch kluge Planung und moderne Trainingsmethoden, verrät sein Coach Jeroen Swart im Gespräch mit Bicycling.
„Wir haben großes Glück mit Tadej“, sagt Swart. „Er ist nicht nur körperlich unglaublich begabt, sondern auch mental und emotional außergewöhnlich stark. Er ist empathisch mit Teamkollegen und Betreuern, anspruchsvoll – aber nie eine Primadonna. Er ist bodenständig und führt durch sein Verhalten.“

Pogacar als Leader – Teamplayer mit Siegermentalität

Swart hebt besonders Pogacars Führungsstil hervor: „Er fragt zum Beispiel sofort, wann auch seine Teamkollegen den neuen Rahmen bekommen, wenn wir ihm ein leichteres Modell zeigen. Er denkt immer ans Team.“ Auch taktisch verlange der Slowene nicht, dass sich alles nur um ihn dreht: „Er will, dass seine Kollegen ihre eigenen Chancen bekommen – und motiviert sie dazu.“
Dass ein Weltklassefahrer mit diesem Charakter im Mittelpunkt eines Top-Teams wie UAE Team Emirates - XRG steht, ist kein Zufall. Das Team verfügt über die finanziellen Mittel, um große Namen zu verpflichten – und schafft es gleichzeitig, ein funktionierendes Kollektiv mit vielen Siegfahrern zu formen. Auch Helfer bekommen regelmäßig ihre Chance auf eigene Erfolge.

Neue Standards bei Ernährung und Trainingsmethoden

Pogacars konstante Leistungsfähigkeit wirft Fragen auf – besonders angesichts der enormen Werte, die in den Bergen erreicht werden. Swart sieht darin jedoch keine Magie, sondern moderne Wissenschaft. „Physiologisch sind wir heute an einem Punkt, an dem manche Grenzen erreicht sind“, erklärt er. „Zum Beispiel dachten wir früher, der Körper könne maximal 80 Gramm Zucker pro Stunde aufnehmen. Inzwischen wissen wir, dass es bis zu 110 Gramm sein können.“
Diese neuen Erkenntnisse verändern den Rennverlauf fundamental: „Früher gaben wir den Fahrern 40 bis 60 Gramm und drückten sie in den Schlüsselmomenten auf 80. Heute nehmen sie von Beginn an 110 – und das erklärt einen großen Teil der Leistungssteigerung.“
Auch neue Trainingsreize spielen eine Rolle. Swart: „Letztes Jahr haben wir ein Hitzetraining eingeführt, das nach intensiver Forschung enorme Effekte gebracht hat. Solche Innovationen geben uns immer wieder neue Impulse – und machen den Unterschied in einem Sport, in dem es oft um Sekunden geht.“
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