„Er ist einer der Außerirdischen dieser Generation“ – Joao Almeida sieht Jonas Vingegaard als Hauptgegner bei der Vuelta 2025

Radsport
Donnerstag, 21 August 2025 um 14:30
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João Almeida macht vor der 80. Ausgabe der Vuelta a España keinen Hehl aus seinen Ambitionen: Ein Platz auf dem Podium ist für ihn Pflicht, ein Etappensieg ebenso fest eingeplant. Der Portugiese vom UAE Team Emirates - XRG will nach seiner Verletzungsgeschichte wieder ein Ausrufezeichen setzen.
Der 27-Jährige hatte sich bei der Tour de France eine Rippe gebrochen und musste die Rundfahrt vorzeitig beenden. Nun startet er in Turin mit neuer Zuversicht: „In Anbetracht der Umstände strebe ich ohne Zweifel das Podium an. Alles andere würde mich nicht zufriedenstellen. Den Gesamtsieg anzuvisieren ist vielleicht unrealistisch, wenn jemand wie Jonas Vingegaard dabei ist. Aber wenn ich auf dem Podium stehe, bin ich glücklich – und natürlich versuche ich, das oberste Treppchen zu erreichen“, erklärte er gegenüber der Nachrichtenagentur Lusa.

Rückkehr nach Verletzung – „Ich kenne meinen Wert“

Mehr als einen Monat nach seinem Sturz ist Almeida zurück im Wettkampfgeschehen. Der Portugiese musste die Tour auf der neunten Etappe aufgeben, zwei Tage nach seinem folgenschweren Sturz. Trotz dieser Rückschläge sieht er sich als einen der Topfavoriten: „Statistisch bin ich einer der stärksten Fahrer. Meine Situation ist aber speziell: Ich hatte den Sturz und saß lange nicht auf dem Rad. Meine Vorbereitung war also alles andere als ideal. Aber ich kenne meinen Wert, ich weiß, dass ich gut bin, und ich glaube, dass ich in Form sein werde.“
Seit zwei Wochen sei er nach eigener Aussage wieder schmerzfrei. „Mein Bruch war unkompliziert, da gab es nicht viel zu tun. Einfach ausruhen, regenerieren, und dann so schnell wie möglich zurück in die Belastung“, schilderte Almeida.

Wettlauf mit der Zeit – Training unter Druck

Zehn Tage musste er das Rad ganz stehen lassen, bevor er wieder ins Training einstieg. Die Vorbereitung war ein Wettlauf gegen die Uhr: „Ich kann mich nicht wirklich entspannen. Ich musste die wenige Zeit optimal nutzen. Alles drehte sich nur um das Training“, so der Portugiese.
Trotz der Zwangspause kann sich seine Saisonbilanz sehen lassen: Drei Etappensiege hat er 2025 bereits eingefahren – bei der Baskenland-Rundfahrt, der Tour de Romandie und der Tour de Suisse. Zudem stehen Gesamtsiege bei allen drei Rundfahrten zu Buche, ein Beweis seiner Konstanz auf höchstem Niveau.

Vuelta als Wendepunkt – „Besser vorbereitet als je zuvor“

Die Vuelta, die am Samstag in Turin beginnt und am 14. September in Madrid endet, ist für Almeida eine Chance auf einen Neuanfang. 2022 wurde er Vierter, ein Etappensieg blieb ihm bisher verwehrt. „Ich bin schon mehrere Vueltas gefahren, alle mit schrecklicher Vorbereitung. Irgendetwas lief vorher immer schief. Dieses Jahr fühle ich mich so gut vorbereitet wie noch nie. Ich möchte endlich eine Etappe gewinnen – und ich glaube, ich kann es. Es geht nur darum, die richtige zu finden.“ Besonders ins Auge gefasst hat er den legendären Angliru als Zielberg.
Ein Blick zurück zeigt, wie nah er bereits dran war: Beim Giro d’Italia 2023 feierte er einen Etappensieg und stand auf dem Podium. Jetzt soll der Hattrick an Grand-Tour-Erfolgen folgen.

Konkurrenz und Favoritenrolle

Nach seinem vierten Platz bei der Tour de France 2024 weiß Almeida, wer der große Gegner ist: Jonas Vingegaard. „Er war Zweiter bei der Tour und ist bei jeder großen Rundfahrt vorne dabei. Er gehört zu den Außerirdischen dieser Generation, den muss man im Auge behalten“, sagte er über den Dänen vom Team Visma | Lease a Bike.
Dabei hebt er hervor, dass Vingegaard dank gezielter Rennplanung immer frisch in eine Grand Tour geht: „Ich hatte viele Renntage und wenig Zeit zum Trainieren. Das erzeugt Müdigkeit. Er hingegen fährt wenige Rennen, kontrolliert Training und Erholung perfekt – deshalb ist er oft stärker.“

„Es ist Zeit, die Pechsträhne zu beenden“

Nach seinen krankheitsbedingten Rückzügen, darunter der Abbruch der Vuelta 2024 wegen Covid-19, hofft Almeida diesmal auf ein erfolgreiches Finale: „Ich denke, es ist an der Zeit, diese Pechsträhne zu beenden“, fasste er zusammen.
Der Ehrgeiz ist klar: Podium, Etappensieg – und vielleicht sogar mehr. João Almeida reist mit großen Zielen nach Spanien.
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