„Er gab vielleicht zu schnell auf“ – Jan Bakelants überrascht von Remco Evenepoels Frustration über Kleinigkeiten bei der WM in Kigali

Radsport
Montag, 29 September 2025 um 15:05
Remco Evenepoel
An einem brütend heißen Tag in Kigali schrieb Tadej Pogacar mit einem kühnen Soloangriff Geschichte. Remco Evenepoel, der als sein größter Herausforderer galt, musste sich jedoch mit Silber begnügen – geplagt von Defekten, Nervosität und wachsender Frustration. Für viele Beobachter lag der Schlüssel nicht nur in den Beinen, sondern im Kopf.
Allen voran äußerte sich Jan Bakelants überrascht. Der frühere Profi und heutige TV-Experte warf Evenepoel vor, zu sehr an Nebenschauplätzen hängen geblieben zu sein. „Normalerweise zieht er Energie aus Rückschlägen. Diesmal aber gab er zu schnell auf und fiel zu weit zurück“, sagte Bakelants im Studiogespräch auf Sporza.
Das Drama begann am Mont Kigali, wo Evenepoel mit einem Sattelproblem vom Rad steigen musste. Über 40 Sekunden stand er frustriert am Straßenrand, ehe er das Ersatzrad erhielt. „Das war der entscheidende Fehler“, meinte Bakelants. „Er hätte sofort weitermachen und sich mental neu aufstellen müssen. So verlor er wertvolle Zeit und Rhythmus.“
Zwar kämpfte sich Evenepoel eindrucksvoll zurück, pflügte durch die zersplitterten Gruppen und sicherte Belgien die Silbermedaille. Doch Pogacar war da längst enteilt, mehr als eine Minute voraus und auf dem Weg zu seinem zweiten WM-Titel in Folge. Dazu kam interner Druck: Cian Uijtdebroeks, zwischenzeitlich stärker wirkend, half seinem Kapitän nicht aktiv zurück. „Vielleicht war genau das der letzte Tropfen, der Remco mental traf“, mutmaßte Bakelants.
Trotz aller Kritik bleibt Evenepoels Silber ein starkes Resultat. Doch Kigali offenbarte erstmals Risse in seiner mentalen Rüstung. Während Pogacar mit Brillanz durch das Chaos triumphierte, kämpfte Evenepoel nicht nur gegen die Hitze und die Berge, sondern auch gegen sich selbst.
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