Im Herbst seiner legendären Karriere hat
Chris Froome bereits geplant, was er nach seinem Rücktritt tun möchte. Zunächst aber hat der 38-Jährige noch eine Rechnung mit der
Tour de France offen.
"Im Grunde genommen überlegen wir, eine Chris Froome Cycling Academy in Kenia am Fuße des Mount Kenya auf 2.000 Metern Höhe zu gründen. Ich hatte das schon immer im Hinterkopf und denke, dass jetzt, wo ich mich dem Ende meiner Karriere nähere, der perfekte Zeitpunkt ist, um mit dem Aufbau zu beginnen", sagt Froome in der neuesten Folge des
Geraint Thomas Cycling Club Podcast.
Froome möchte dem Sport, der ihm im Laufe der Jahre so viele Erfolge beschert hat, etwas zurückgeben, und er glaubt fest an die noch nicht erschlossene Radsport-Goldmine Ostafrika: "Ich bin dort früher Querfeldein gefahren, und jedes Mal, wenn wir einen Crosslauf zwischen den Schulen oder etwas anderes gemacht haben, wurde ich von den Kenianern einfach umgehauen. Sie sind offensichtlich die besten Langstreckenläufer der Welt. In all den Jahren, in denen ich die Tour gewann, fühlte ich mich immer ein wenig lächerlich und unzureichend, weil ich wusste, dass es in Ostafrika viel bessere Athleten gibt - im wahrsten Sinne des Wortes - viel bessere Athleten als mich", erklärt er. "Aber sie hatten einfach keinen Zugang zu Fahrrädern, Radfahren gibt es dort nicht wirklich. Sie haben keine Ausrüstung, kein Training, überhaupt keine Struktur."
"Ich glaube wirklich, dass wir in den nächsten 10 bis 15 Jahren einen ähnlichen Aufschwung erleben könnten, wie ihn die Kolumbianer im letzten Jahrzehnt erlebt haben", meint Froome. "Ich glaube wirklich, dass wir eine Menge Ostafrikaner sehen werden, die sich durchsetzen werden.
Bevor er damit beginnt, möchte der vierfache Maillot-Jaune-Sieger aber noch einen Abgesang auf die Tour de France anstimmen: "Es wäre einfach magisch, irgendwo eine Etappe zu gewinnen oder in einer Ausreißergruppe zu sein, die ins Ziel kommt. Wie letztes Jahr, als ich auf Alpe d'Huez Dritter wurde, war das ziemlich magisch, aber es wäre besser gewesen, wenn
Tom Pidcock nicht dabei gewesen wäre", lacht der Fahrer von
Israel - Premier Tech. "Aber es sind einfach solche Erfahrungen."
"Ein Sieg bei der Tour wäre für mich jetzt etwas ganz Besonderes, oder sogar näher dran zu sein, sozusagen mit den GC-Jungs, das wäre ein ganz besonderer Abschluss für mich."