Ein vertrautes Gefühl: Van der Poel erneut in Gelb
Mathieu van der Poel hat es wieder getan – und dabei der
Tour de France einmal mehr die Show gestohlen. Mit seinem eindrucksvollen Sieg auf der zweiten Etappe nach Boulogne-sur-Mer sicherte sich der Niederländer nicht nur einen prestigeträchtigen Etappenerfolg, sondern auch das Gelbe Trikot, das er nun erneut bei der bedeutendsten Radrundfahrt der Welt tragen darf.
Sein Vater, der ehemalige Radprofi
Adrie van der Poel, zeigte sich sichtlich bewegt, als er nach der Etappe von der niederländischen Presse umringt wurde. "Ich habe nur den letzten Kilometer gesehen. Den Rest wollte ich einfach nicht sehen", erklärte er mit einem Schmunzeln. Doch dieser eine Kilometer reichte dem erfahrenen Ex-Profi für eine präzise Analyse: "Wie ich Mathieu kenne, muss er sich gut gefühlt haben. Wenn man an dritter oder vierter Position liegt, muss man warten und kann nicht selbst reagieren. Jetzt konnte er es – das ist fantastisch. Es hat sich als ideal herausgestellt, weil er alles unter Kontrolle hatte."
Ein Moment für die Ewigkeit – und Blick auf das, was kommt
Adrie van der Poel erinnerte zudem daran, dass auch 2021, als Mathieu erstmals das Maillot Jaune nach seinem Sieg an der Mur de Bretagne überstreifen durfte, nicht alles nach Plan lief: "Am Samstag wurde vom Team und von Jasper eine Menge Druck genommen, und es stand sehr viel auf dem Spiel. Die Enttäuschung wäre groß gewesen, wenn er nicht gewonnen hätte. Mathieu hatte am Samstag keine Superbeine – aber das war auch 2021 der Fall."
Wie lange sein Sohn das Gelbe Trikot nun verteidigen kann, bleibt offen. "Um ehrlich zu sein, habe ich nicht weiter als bis heute geschaut. Ich nehme die Tour wie ein Fahrer: Tag für Tag – und dann werden wir sehen", so Adrie. "Morgen sollte es normalerweise möglich sein, das Trikot zu behalten, dann kommt eine schwierige Etappe und ein Zeitfahren... er wird es wahrscheinlich versuchen, aber das ist immer schwierig."
Abschließend betonte Adrie van der Poel, wie besonders dieser Moment ist – auch für ihn als Vater: "Das sind Momente, die man in Ehren halten muss. Sie sind einzigartig. Ein Gelbes Trikot zu tragen passiert normalerweise nur einmal im Leben – und ich spreche aus Erfahrung. Er macht Dinge… zweimal Mailand–Sanremo, dreimal Paris–Roubaix, dreimal Flandern-Rundfahrt – einmal ist schon schwierig. Aber wenn man in diesem Geschäft ist, weiß man, wie außergewöhnlich das ist."