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Team Visma | Lease a Bike hat
Cian Uijtdebroeks zu Beginn der Saison 2024 verpflichtet. Doch der Belgier konnte seine Qualitäten lange nicht zeigen. Rückenprobleme und Nervenreizungen setzten ihn mehr als ein Jahr außer Gefecht. Erst nach monatelanger Arbeit an seiner Position und gezielter Rehabilitation zeigt die Formkurve nun wieder klar nach oben.
„Dieser harte Reset war notwendig, um ein Rehabilitationsprogramm zu starten“, erklärte Performance-Manager Mathieu Heijboer gegenüber Knack. Besonders bei einem Fahrer wie Uijtdebroeks, der ungeduldig auf ein Comeback drängt, sei Vorsicht geboten gewesen. Selbst wenn die Genesung schneller verlief als gedacht, ließ das Team ihn nicht sofort wieder ins Renngeschehen einsteigen. So sollte verhindert werden, dass er in alte Muster zurückfällt.
Seit März fuhr Uijtdebroeks nur wenige Rennen, doch das Comeback bei der Clásica San Sebastián war mit einem Top-10-Platz vielversprechend. Kurz darauf gewann er die Tour de l’Ain und wurde Zweiter bei der Czech Tour. Grundlage dafür war eine veränderte Sitzposition. „Cian saß mit zu rundem Rücken auf dem Rad, was Nerven und Gesäßmuskulatur belastete und die Kraftübertragung einschränkte“, erläuterte Biomechanik-Experte Stefan Deckx. Zudem habe diese Haltung die Atmung negativ beeinflusst. Deshalb sitzt Uijtdebroeks nun kürzer und aufrechter – eine kleine Anpassung mit großer Wirkung.
Die Fortschritte zeigen sich deutlich. Obwohl er auf der Schlussetappe der Czech Tour einbrach, war er an beiden Rundfahrten der stärkste Kletterer. „Das sehen wir auch in den Daten. Er kann länger hohe Wattwerte treten, explosive Attacken besser dosieren und hat mehr Kontrolle über seinen Körper“, so Heijboer. Solange Uijtdebroeks seine Position beibehält und regelmäßig an seiner Fitness arbeitet, sei ein Rückfall wenig wahrscheinlich.
Einen Start bei der Vuelta wird es dennoch nicht geben. Die Rundfahrt ist klar auf Jonas Vingegaard und dessen Gesamtwertungschancen ausgerichtet. Uijtdebroeks soll stattdessen einen kleineren Rennkalender bestreiten und dabei seine Belastbarkeit Schritt für Schritt steigern. Für Heijboer zählt jede Erfahrung: „Sein Fehler beim Timing am vergangenen Wochenende war eine wichtige Lektion. Bei einem WorldTour-Rennen hätte das größere Folgen gehabt, aber genau an solchen Punkten wächst er – sportlich wie taktisch.“