DISKUSSION Criterium du Dauphiné Etappe 1 | Die großen Vier sorgen für Spektakel – Vingegaards Explosivität, schlechte Positionierung von UAE und mehr..

Radsport
Montag, 09 Juni 2025 um 16:11
jonasvingegaard tadejpogacar 2
Die erste Etappe des Criterium du Dauphine galt im Vorfeld als klare Angelegenheit für die Sprinter – doch es kam ganz anders. Auf einem Abschnitt mit mehreren kurzen Anstiegen in den letzten 90 Kilometern entbrannte ein überraschender Schlagabtausch zwischen den Top-Favoriten auf den Gesamtsieg.
Zuvor ließ das Peloton die Ausreißer nie weit weg, der Vorsprung betrug nie mehr als drei Minuten. Besonders aktiv war das Team Lidl-Trek, das auf einen Massensprint für Jonathan Milan – den schnellsten Mann im Feld – hinarbeitete.
Doch das hohe Tempo am Côte de Buffon (600 m bei 8,8 %) sprengte das Feld. Direkt nach dem Gipfel attackierte Jonas Vingegaard überraschend auf flachem Terrain – nur Tadej Pogačar, Mathieu van der Poel, Remco Evenepoel und Santiago Buitrago konnten folgen.
Zwar betrug der Vorsprung nie mehr als zehn Sekunden, doch er reichte aus, um den Etappensieg im Sprint unter sich auszumachen. Dort setzte sich erneut Pogačar durch, holte seinen ersten Sieg beim Dauphiné und übernahm das Gelbe Trikot.
Nach dem Ziel baten wir einige unserer Redakteure um ihre Eindrücke und wichtigsten Erkenntnisse des Tages.

Pascal Michiels (RadsportAktuell)

Als echtes Warm-up für die Tour de France lieferte die heutige Etappe sofort ab: Die vier größten Stars des Radsports belegten die ersten vier Plätze und setzten damit den Ton für das, was uns beim Critérium du Dauphiné noch erwartet.
Es wird nicht jeden Tag so laufen, doch weitere Feuerwerke von Vingegaard, Pogačar, Van der Poel und Evenepoel sind vorprogrammiert – Rivalen auf dem Rad, verbunden durch gegenseitigen Respekt abseits davon.
Noch geht es nicht um den Gesamtsieg. Stattdessen testen sie ihre Beine, setzen erste Nadelstiche und genießen das Rennen – bevor am nächsten Morgen mit einem Lächeln analysiert wird. Für Radsportfans ist das ein Geschenk. Für die vier Superstars bleibt es Spielerei – der wahre Kampf beginnt im Juli bei der Tour de France.

Félix Serna (CyclingUpToDate)

Etappe 1 als Vorgeschmack auf das Feuerwerk, das noch kommt
Auf dem Papier war die erste Etappe die leichteste und wohl einzige Chance für die Sprinter – doch am Ende siegte Tadej Pogačar. Ein klarer Vorgeschmack auf das, was uns in den kommenden Tagen erwartet: Feuerwerk fast täglich. Wenn die Sprinter heute nicht durchkamen, wird es in den nächsten sieben, noch härteren Etappen kaum einfacher.
Jonas Vingegaard bewies, dass er in Topform ist. Sein Angriff nach der letzten Welle auf flachem Terrain war mutig – so etwas kennt man von ihm kaum. Auch im Sprint zeigte er eine neue Explosivität: Nur knapp geschlagen von Pogačar, aber vor Van der Poel und Evenepoel – eigentlich beide schneller als er.
Evenepoel wurde von Vingegaards Attacke überrascht, aber schloss beeindruckend alleine die Lücke. Auch Santiago Buitrago überraschte mit der Gruppe der Favoriten mitzufahren.
Pogačar hingegen war – wie so oft – bei entscheidenden Momenten ohne ausreichende Teamunterstützung. UAE wird an der Positionierung arbeiten müssen, um bei der Tour nicht erneut unnötig Kräfte zu verlieren.
Lidl-Trek setzte alles auf Jonathan Milan, doch der konnte die vielen kurzen Anstiege nicht gut genug wegstecken. Selbst wenn er im Hauptfeld ankam, war er zu schlecht positioniert für den Sprint.
Van der Poel zeigte keine Anzeichen seiner kürzlichen Verletzung und war nah am Etappensieg – aber er eröffnete den Sprint zu früh. Weitere Chancen wird er noch bekommen, ein Etappensieg liegt drin.
Fazit: Die „Big Four“ wollen feiern – und wir Fans dürfen uns freuen. Für den Rest des Pelotons wird es eine harte Woche.
Und du? Was hältst du von der heutigen Etappe? Teile deine Meinung in den Kommentaren!
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