"Die Vuelta verbindet Spanien" – Javier Guillén im Senat über 90 Jahre Leidenschaft und Einheit

Im Vorfeld des 90-jährigen Jubiläums der Vuelta a Espana fand heute der „Tag im Senat“ statt. Rennleiter Javier Guillén richtete sich dabei an die Senatoren, um die Bedeutung der Vuelta sowohl für Spanien als auch für die weltweite Radsportgemeinde zu erläutern – so berichtet die Nachrichtenagentur EFE.

Guillén beschrieb die Vuelta als Symbol für „Emotionen, Intensität und Überraschung“, das Millionen von Menschen in über 190 Ländern mit 400 Millionen Zuschauern erreicht. „Die Vuelta ist nicht nur ein Rennen, sie ist ein Kommunikationsinstrument, das Leidenschaft weckt und tief berührt.“

Zur Geschichte des Rennens erinnerte er daran, dass die Vuelta bereits drei politische Systeme durchlebt hat, von Bürgerkrieg und Weltkrieg unterbrochen wurde und 1935 dank der Zeitung Informaciones ihren Anfang nahm – getragen von fünfzig mutigen Pionieren.

Besonders hob Guillén hervor, wie die Vuelta Identität schafft: „Wenn wir die Seen erwähnen, denkt jeder sofort an die Lagos de Covadonga; beim Angliru weiß jeder, dass es ein mythischer Pass ist, auch wenn er ihn nie selbst gesehen hat.“

In einem Land mit teils starken politischen und sozialen Spannungen sieht Guillén die Vuelta als verbindendes Element: „Die Vuelta ist die einzige Veranstaltung, die jeden Winkel Spaniens erreicht – von Metropolen bis zu kleinen Gemeinden. Wir haben Etappen auf mehr als 40 wenig bekannten Gipfeln gefahren und fördern so den Tourismus und speziell den Radtourismus.“

In seiner Rede betonte er außerdem den besonderen Charakter des Radsports: „Es ist ein anspruchsvoller Sport, der Ausdauer und Opfer verlangt, eine Disziplin für jene, die sich einem echten Epos stellen. Die großen Rundfahrten erzählen diese Geschichten – es gibt nur drei dreiwöchige Rennen weltweit, und es ist unsere Pflicht, sie zu respektieren und zu würdigen.“

Abschließend unterstrich Guillén die technologische Entwicklung des Radsports: „Heute ist der Radsport eine hochmoderne Disziplin, deren Technik mit der Formel 1 vergleichbar ist.“

Mit diesen Worten zeichnete er ein eindrucksvolles Bild von der Vuelta als bedeutendem kulturellem, sportlichem und wirtschaftlichem Phänomen Spaniens und der internationalen Szene.