Lotto Dstny kann nur gelobt werden für die Arbeit, die sie in den letzten Jahren bei der Entwicklung von belgischen Spitzentalenten geleistet haben. Während der Weggang von Maxim van Gils ein harter Schlag war, gelang es dem Team, den U23-Star Jarno Widar kürzlich für mehrere Jahre zu verpflichten. Angeführt wird das Team von Arnaud de Lie und Lennert van Eetvelt, aber nun auch von Alec Segaert, der im kommenden Frühjahr den Durchbruch schaffen will.
Nachdem er 2023 Profi wurde, machte Segaert mit beeindruckenden Leistungen auf sich aufmerksam. Bei den belgischen Meisterschaften holte er sowohl im Straßenrennen als auch im Zeitfahren jeweils den zweiten Platz hinter Größen wie Remco Evenepoel und Wout van Aert. Später im Jahr sicherte er sich den Titel des U23-Europameisters.
Im Jahr 2024 setzte Segaert seinen Aufstieg fort und gewann den Grand Prix Criquielion sowie das Zeitfahren bei der Renewi Tour. Bei der World Tour überraschte er, als er das Rennen bis zum letzten Tag anführte und schließlich Zweiter in der Gesamtwertung wurde. Besonders auf der anspruchsvollen Strecke von Geraardsbergen zeigte er eine beeindruckende Leistung, die große Hoffnungen auf die Frühjahrsklassiker weckte. Zudem verteidigte er seinen Titel bei der U23-Europameisterschaft im Einzelzeitfahren erfolgreich.
„Das war zweifellos der beste Moment meines Jahres. Ich habe nicht damit gerechnet, mein erstes WorldTour-Rennen zu gewinnen“, erklärte Segaert im Interview mit RTBF über seinen Erfolg bei der Renewi Tour. „Zum ersten Mal konnte ich auf diesem Niveau mitfahren, und ich hätte sogar die Gesamtwertung gewinnen können. Das hat mir enorm viel Selbstvertrauen für das nächste Frühjahr gegeben.“
Auch abseits des Zeitfahrens bewies Segaert sein Talent. Mit einem dritten Platz bei der U23 Weltmeisterschaft in Zürich unterstrich er seine Vielseitigkeit. Dort kämpfte er um den Sieg und überquerte die Ziellinie als Dritter hinter Niklas Behrens und Martin Svreck.
Mit dem Abgang von Teamkollegen wie Victor Campenaerts und Florian Vermeersch sieht Segaert nun eine Chance, eine führende Rolle im Team einzunehmen. „Nach ihrem Weggang werde ich eine andere Rolle spielen und besser für die Finals gewappnet sein“, sagt er. „Mein Traum bleibt Paris-Roubaix. Seit meinem Debüt als Junior, bei dem ich auf Anhieb Zweiter wurde, träume ich von diesem Rennen. Aber alles muss nach Plan laufen.“