"Der italienische Radsport hat ein Problem" - Paolo Bettini fürchtet um die Zukunftsaussichten seiner Nation

Radsport
Samstag, 20 Januar 2024 um 20:30
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Paolo Bettini war mit zwei Weltmeistertiteln, einer olympischen Goldmedaille und zahlreichen anderen Siegen einer der meistdekorierten Rennfahrer seiner Zeit. Mit Blick auf die Zukunft macht sich der Italiener jedoch große Sorgen um die Zukunft des Radsports in seinem Land.
"Es ist ganz anders als zu meiner Zeit", sagt der fünffache Monument-Sieger und fünffache Grand Tour-Etappensieger im Gespräch mit Sporza. "Zu meiner Zeit gab es etwa 25 bis 30 Top-Fahrer, die den Kuchen unter sich aufteilten. Jetzt hat man 5 bis 6 superstarke Fahrer, die so ziemlich alles mitnehmen. Da bleibt für den Rest nichts mehr übrig."
In der UCI-Rangliste ist Filippo Ganna auf Platz 15 der beste Italiener, Andrea Bagioli folgt auf Platz 34. "Der italienische Radsport hat ein Problem", sagt Bettini besorgt. "Wir haben kein WorldTour-Team mehr, und das macht es für junge Fahrer schwierig, auf das höchste Niveau aufzusteigen. Aber die Tour de France startet dieses Jahr in Florenz, und das ist eine gute Nachricht für den italienischen Radsport."
Ein Mann, der bei der Tour de France in Florenz an den Start gehen wird, ist Remco Evenepoel. Bettini ist sich jedoch nicht sicher, ob er wirklich um das Maillot Jaune kämpfen kann. "Ich glaube nicht, dass er die Tour dieses Jahr gewinnen wird", sagt Bettini. "Er hat schon einen schönen Lebenslauf, aber es wird schwierig, jetzt zu gewinnen."