Das Projekt One Cycling wurde größtenteils hinter den Kulissen entwickelt. Doch als der entscheidende Moment kam, das Konzept der UCI offiziell vorzustellen – vergangenes Monat –, lehnte der Radsport-Weltverband ab. Seither scheint das von dem saudischen SURJ Sports Investment Fund unterstützte Vorhaben auf Eis zu liegen. Und UCI-Präsident
David Lappartient rät den Teams weiterhin dringend davon ab, sich an dem Projekt zu beteiligen – unter Androhung rechtlicher Schritte seitens des Weltverbandes.
In einem Schreiben, das Cyclingnews vorliegt, warnt Lappartient:
„Die Art und Weise, wie das Joint Venture zwischen Teams, Veranstaltern und dem Investor operieren würde, hätte de facto bedeutet, dass sie die Autorität übernehmen würden, eine Hierarchie innerhalb der Veranstaltungen der UCI WorldTour und der UCI Women’s WorldTour festzulegen – indem sie entscheiden, welche Rennen Teil der OneCycling-Serie sind und welche nicht.“
Lappartient warnte außerdem, dass das „Joint Venture seinen Mitgliedern ermöglichen würde, anderen Interessengruppen ihre Bedingungen aufzuzwingen und durch kollektive Maßnahmen die Interessen von Akteuren zu untergraben, die nicht Teil des Projekts sind.
Ein solches Vorgehen – bei dem bestimmte Stakeholder andere kollektiv dazu zwingen, ihren Bedingungen zuzustimmen – werfe ernsthafte sportliche und potenziell wettbewerbsrechtliche Bedenken auf und führe zu einem möglichen Interessenkonflikt.“
Der UCI-Präsident stellte in seinem Schreiben klar, dass Teams und Veranstalter, die in Erwägung ziehen, das Votum der UCI zu ignorieren und das Projekt eigenständig voranzutreiben, mit Konsequenzen rechnen müssen:
„Angesichts der Medienberichte, wonach das vorgeschlagene OneCycling-Projekt trotz der Entscheidung des UCI-Managementkomitees weiterverfolgt werden soll, ist es angebracht, die Stakeholder des Radsports offiziell darauf hinzuweisen, dass eine Fortführung des Projekts ohne Genehmigung zu unzulässigen Verbindungen zwischen Teams und Veranstaltern führen würde. Dies könnte in Verfahren münden, die den Entzug der Registrierung von Rennen im Kalender der UCI WorldTour und der UCI Women’s WorldTour durch das UCI-Managementkomitee zur Folge haben.“
Weiter heißt es:
„Was die Teams betrifft, so könnte die Lizenzkommission der UCI den Entzug der Lizenzen von UCI WorldTeams und UCI Women’s WorldTeams anordnen. In dieser Hinsicht ist die Entscheidung des UCI-Managementkomitees eindeutig: Das OneCycling-Projekt und das vorgeschlagene Joint Venture sind nicht genehmigt und würden Verbindungen schaffen, die gemäß dem UCI-Reglement untersagt sind.“