Juan Ayusos
Vuelta a Espana 2025 war eine der großen Nebengeschichten der Rundfahrt. Der 22-jährige Spanier, längst auf dem Sprung zu einem neuen Team, teilte sich zu Beginn die Führungsrolle mit João Almeida und füllte die Lücke, die Tadej Pogačar durch seinen Verzicht hinterließ. Zwei Etappensiege machten Ayuso sportlich zum Gewinner, doch begleitet wurde sein Rennen von Kritik, er habe Almeida nicht genügend unterstützt – und vom endgültigen Bruch mit UAE Team Emirates – XRG.
Auf der vorletzten Etappe zur Bola del Mundo, wo Almeida seinen Podiumsplatz absicherte, zog Ayuso Bilanz:
„Wir haben als Team alles getan, um João die Chance zu geben, die 45 Sekunden Rückstand wettzumachen. Manchmal klappt es, manchmal nicht. Aber wir haben wirklich alles gegeben – und müssen zufrieden sein.“
Der Plan war klar: Jonas Vingegaard unter Druck setzen und Almeida Sekunden für Sekunden näherbringen. „Die Idee war, das Rennen so schwer wie möglich zu machen, die Ausreißer zu kontrollieren und Bonussekunden zu holen. Am Ende ging es darum, die letzten dreieinhalb Kilometer optimal zu nutzen. Gegen einen Fahrer wie Vingegaard ist das aber extrem schwierig“, erklärte Ayuso.
Den ganzen Tag über hielt UAE das Tempo hoch, Ayuso selbst übernahm mehrfach die Initiative: „Wir haben versucht, das Rennen dauerhaft hart zu machen – und das ist uns gelungen. Die Gruppe war klein, alle waren erschöpft, und auch der Gegenwind machte es schwer.“
Am Ende blieb Almeida zwar ohne Etappensieg, sicherte sich aber den zweiten Platz im Gesamtklassement – das beste Grand-Tour-Ergebnis seiner Karriere. Ayuso zollte seinem Teamkollegen Respekt: „João kann stolz auf diese Vuelta sein.“
Ihre Beziehung war während der drei Wochen ständiges Thema. Almeida räumte selbst ein, dass es „Höhen und Tiefen“ gab, betonte aber, das gemeinsame Ziel sei immer im Vordergrund gestanden. So endete die Vuelta mit dem erwarteten Drehbuch: Vingegaard in Rot, Almeida als Zweiter – und Ayuso, der das Rennen mit seinen Angriffen, Erfolgen und seinem anstehenden Abschied prägte.