"Auf dem Papier sind wir stark, aber ich ziehe es vor, auf der Straße stark zu sein" - Primoz Roglic über die slowenischen Weltmeisterschaftschancen

Radsport
durch Nic Gayer
Freitag, 27 September 2024 um 16:30
primozroglic tadejpogacar
Die Slowenen gehen mit dem wohl stärksten Team in das Straßenrennen der Männer bei der Weltmeisterschaft 2024 in Zürich. Nicht nur der Favorit Tadej Pogacar, sondern auch der frischgebackene Sieger der Vuelta a Espana 2024, Primoz Roglic, wird den Männern in Grün zur Seite stehen.
Die Rolle des Letzteren ist noch nicht ganz klar. Roglic ist jemand, der am liebsten in einer Führungsrolle fährt, aber mit Pogacar haben die Slowenen die dominierende Kraft der Saison 2024. Vor dem Straßenrennen am Sonntag wurde Roglic über die Taktik des Teams befragt und darüber, wie er und Pogacar zusammenarbeiten könnten.
"Dafür haben wir einen Bundestrainer, fragen Sie ihn. All diese Szenarien, was passieren könnte, das ist nichts für mich", antwortet der Red Bull - BORA - Hansgrohe Leader in seiner typisch trockenen Art, in Zitaten, die von In de Leiderstrui gesammelt wurden. "Mit Pogacar haben wir jemanden, der viele Klassiker gewinnt, während ich selbst nur ein paar im Jahr fahre. Aber ich fühle mich gut. Wie das am Sonntag nach 275 Kilometern ist, ist eine andere Geschichte. Das macht es zu einer Herausforderung."
Und auf diese Herausforderung freut sich Roglic ganz besonders: "Wir müssen gemeinsam das Beste daraus machen", blickt der Slowene voraus. "Auf dem Papier sind wir stark, aber ich ziehe es vor, auf der Straße stark zu sein. Das zählt für mich."
Schließlich wurde dem slowenischen Nationaltrainer die Frage gestellt, wie die Doppelspitze aus Roglic und Pogacar kombiniert werden soll. "Für uns ist es wichtig, dass einer an erster Stelle steht. Und wer? Das ist uns egal, wir wollen nur das Regenbogentrikot", antwortet er politisch.
Pogacar seinerseits zeigte sich in der Pressekonferenz vor dem Rennen gelassen: "Es gibt viele Anstiege, was es schwierig macht. Sie sind nicht sehr lang, aber es gibt auch keine wirklich langen Abfahrten. Es wird also schwierig sein, sich vollständig zu erholen", gab er einen Ausblick. "Es sind verschiedene Szenarien möglich. Der Unterschied wird wahrscheinlich am Ende gemacht werden. Die Distanz, die Strecke und die Herangehensweise der anderen Teams spielen natürlich eine Rolle. Unsere starke Mannschaft hat zwei oder drei Aktivposten für das Finale. Das gibt uns einen Vorteil, aber wir müssen clever spielen."