"Als Radprofi ist man mehr als 200 Tage im Jahr im Ausland. Das ist mit einer jungen Familie nicht wirklich vereinbar" - Familienleben ausschlaggebend für Michael Schärs Rücktrittsentscheidung

Nach mehr als anderthalb Jahrzehnten im Peloton hat Michael Schär seine Radschuhe an den Nagel gehängt und wird 2024 nicht mehr als Radprofi antreten.

Der 37-jährige Schweizer wird zwar weiterhin als Sportdirektor bei LIDL-Trek tätig sein, doch seine junge Familie und seine Absicht, so viel Zeit wie möglich mit ihr zu verbringen, waren ausschlaggebend für seinen Entscheid, seine Karriere zu beenden. "Mit der Geburt meiner beiden Söhne hat sich mein Leben in den letzten zwei Jahren verändert und die Familie ist zentraler geworden", sagt er gegenüber Keystone-SDA. "Aber als Radprofi ist man mehr als 200 Tage im Jahr im Ausland. Das ist mit einer jungen Familie nicht wirklich vereinbar."

Seit 2011 an der Seite von Greg van Avermaet, ist Schärs Karriere mit der des Belgiers verwoben und die Tatsache, dass beide am Ende der Saison 2023 zurücktreten, ist kein Zufall. "Es gibt viele Helfer im Radsport, die auch selbst nach guten Ergebnissen streben.Bei ihm war das nie so", sagte van Avermaet gegenüber der Neuen Zürcher Zeitung. "Er hat sich zu 100 Prozent für mich aufgeopfert. Das hat ihn so großartig gemacht. Er war immer verfügbar, er hat sich um andere gekümmert, er hatte gute Ratschläge."

"Mein primäres Ziel war es immer, zum Erfolg des Teams beizutragen und unsere Führungskräfte zu unterstützen", schreibt Schär in einem Statement auf Instagram. "Und ich bin stolz auf das, was wir gemeinsam erreicht haben."