Alaphilippe zündet zu früh – Thijs Zonneveld vergleicht Attacke mit Silvesterfeier am Nachmittag

Radsport
Dienstag, 22 April 2025 um 9:30
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Die Ausgabe 2025 des Amstel Gold Race bot Unterhaltung über alle Erwartungen hinweg – ein episches Duell zwischen Tadej Pogačar und Remco Evenepoel, garniert mit einem überraschenden Sieger in Mattias Skjelmose. Doch Journalist und Radsport-Experte Thijs Zonneveld richtete seinen Blick auf einen Fahrer, dessen Auftritt alles andere als episch war.
Julian Alaphilippe schlüpfte 50 Kilometer vor dem Ziel in die Rolle des ersten Angreifers. "Es sah spektakulär aus, aber was war das? Eine Art Show-Attacke. Als wäre er ein Teamkollege von Pogacar. Er hat nur einen Pfeil im Köcher – den schießt er ab, und dann ist Schluss“, beschreibt Zonneveld den Versuch des Franzosen im Podcast In de Waaier. Die folgende Metapher bleibt hängen: "Als würdest du Silvester schon um halb sieben abends feiern.“
Alaphilippes Angriff wurde schnell neutralisiert, und so musste Pogacar alleine weitermachen. "Am Keutenberg zeigt er zwar, dass er der Stärkste ist, aber er wird Leute wie Powless und Healy einfach nicht los. Ihm fehlt der Punch, um am Berg wirklich den Unterschied zu machen.“
Zonneveld beobachtete daraufhin eine beeindruckende Schlussphase, in der Pogacar an seinem Angriff festhielt, schließlich aber von Mattias Skjelmose und Evenepoel eingeholt wurde. "Das war großartig anzusehen, richtig klassisches Sekundenzählen. Pogacar verzog das Gesicht – da lief nicht alles rund. Man hatte das Gefühl: Das könnte noch richtig spannend werden.“
Für Pogacar war es bereits die fünfte harte Rennwoche in Folge – mit Paris-Roubaix bislang als Tiefpunkt. Thijs Zonneveld stellt sich die Frage, wie lange der Slowene dieses Pensum noch durchhalten kann. "Er brennt sich nicht aus, weil er weiterhin gut performt. Aber körperlich und mental ist das wirklich extrem viel. Jede Woche in Topform, jede Woche im Finale mitfahren – wie lange kann man das durchziehen?“
Die Entscheidung fiel letztlich im Sprint, in dem sich Mattias Skjelmose als der Stärkste erwies. Zonneveld sieht den Cauberg als verpasste Chance für Evenepoel: "Wenn er wirklich der Stärkste war, hätte er dort angreifen müssen. Dieser Sprint am Freitag – den er gegen Van Aert gewonnen hat – hat sich vielleicht in seinen Kopf geschlichen. Aber das war sein Moment. Er hätte einen, vielleicht sogar beide abschütteln können.“
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