Adrie van der Poel über den Sturz von Jasper Philipsen: „Einfach ein Arbeitsunfall – aber ein harter Schlag fürs Team“

Radsport
durch Nic Gayer
Dienstag, 08 Juli 2025 um 12:30
adrievanderpoel
Nach dem schockierenden Ausfall von Jasper Philipsen auf der 3. Etappe der Tour de France 2025 meldete sich Adrie van der Poel, Vater von Mathieu und selbst eine Radsportlegende, mit einem besonnenen, aber ehrlichen Blick auf die Geschehnisse. Im Gespräch mit Cyclism’Actu betonte er die emotionale Belastung für das Team Alpecin-Deceuninck – und insbesondere für seinen Sohn.
Philipsen, einer der Stars des Auftaktwochenendes, war beim Zwischensprint schwer gestürzt und musste mit einem Schlüsselbein- und Rippenbruch ins Krankenhaus. Die anschließende Operation verlief erfolgreich, doch sein Tour-Traum ist vorbei.

"Einfach ein Arbeitsunfall"

„Ich weiß, dass er im Krankenhaus ist, das ist alles. Nein, es gibt keine Gefahr, es ist einfach ein Arbeitsunfall, da können wir nichts machen“, sagte Adrie van der Poel nüchtern. Doch hinter der abgeklärten Formulierung steckt echtes Mitgefühl: „Das Hauptproblem ist Jasper – wie er das überstehen wird, das ist das Wichtigste.“
Für Alpecin-Deceuninck war es ein jähes Ende eines Traumstarts. Zwei Etappensiege – einer durch Philipsen, einer durch Mathieu van der Poel – hatten das Team in den Mittelpunkt gerückt. Doch nun heißt es: umdenken und neu aufstellen. „So ist das im Rennsport: Manchmal hat man Glück und manchmal Pech. So etwas kann leider passieren.“
Besonders betroffen scheint Mathieu selbst. Laut seinem Vater hat sich seine Stimmung nach dem Vorfall spürbar verändert: „Ich glaube, dass Mathieu im Moment mehr an Jasper denkt als an sein Gelbes Trikot. Nach zwei tollen Tagen ist er jetzt ein bisschen traurig.“
Was als „leichteste Etappe der ersten drei Tage“ eingeschätzt wurde, entpuppte sich als Chaos-Tag mit zahlreichen Stürzen – und brachte einen Stimmungsumschwung im Feld mit sich. „Es gibt viele Teams, die nicht mehr fahren wollen“, merkte van der Poel an – ein Hinweis auf die Unzufriedenheit vieler Fahrer mit der Streckenführung und Sicherheitslage, die bereits andernorts kritisiert worden war.
Adrie van der Poels Worte spiegeln sowohl sportlichen Realismus als auch tiefe menschliche Anteilnahme wider. Die Enttäuschung bei Alpecin-Deceuninck ist spürbar – doch sie wird begleitet von Solidarität und der Erkenntnis, dass der Radsport eben nicht nur aus Triumphen besteht, sondern auch aus Rückschlägen, die Teams und Fahrer gleichermaßen fordern.
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