100 Tage bis zum Grand Départ: Tour de France Femmes 2025 wächst weiter

Radsport
durch Nic Gayer
Donnerstag, 17 April 2025 um 18:00
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Der Countdown läuft: In genau 100 Tagen beginnt die vierte Ausgabe der Tour de France Femmes – und erstmals in ihrer Geschichte startet das bedeutendste Etappenrennen des Frauenradsports in der Region Morbihan in der Bretagne. Am Samstag, dem 26. Juli, fällt der Startschuss für ein Rennen, das 2025 nicht nur mit sportlicher Klasse, sondern auch mit einer strukturellen Weiterentwicklung aufwartet.
Neun Etappen – ein klares Signal
Mit neun Etappen umfasst die kommende Ausgabe einen Renntag mehr als bisher. Ein Schritt, der das stetige Wachstum und die Ambitionen der Tour de France Femmes unterstreicht. Rennleiter Franck Perque betonte bei der heutigen Streckenpräsentation gegenüber Cyclism'Actu, dass das Konzept bewusst auf ein dynamisches Format ausgelegt sei.
„Die erste Etappe ist kurz, nur 79 Kilometer, aber intensiv – dreimal geht es hinauf nach Cadoudal. Wir wollen Tempo von Anfang an. Die Fahrerinnen müssen vom ersten Kilometer an bereit sein“, erklärte Perque. „Die Gesamtwertung kann schon hier entschieden werden, oder zumindest ins Wanken geraten.“
Frühe Selektion und taktische Fallen
Die Strecke verlangt von den Favoritinnen höchste Wachsamkeit. „Wir haben vergangenes Jahr gesehen, wie schnell alles vorbei sein kann – denken wir an den Sturz von Demi Vollering. Auch diesmal wird es Brüche und Zeitverluste geben können“, warnte Perque. Lotte Kopecky, die sich diesen Auftakt als Hauptziel gesetzt hat, gilt als Top-Favoritin. Doch auch die französischen Hoffnungsträgerinnen – Pauline Ferrand-Prévot, Evita Muzic, Juliette Labous – stehen im Fokus.
Die Entscheidung in der Gesamtwertung könnte laut Perque früh fallen: „Am Samstag nach La Madeleine haben wir wahrscheinlich schon ein klares Bild. Wer dort verliert, wird am Tag darauf in der Joux-Plane attackieren müssen.“
Legendenhafte Berge – große Träume
Das Streckenprofil macht deutlich: Die Tour de France Femmes 2025 sucht den Weg in die Radsportgeschichte. Klassiker wie der Col du Tourmalet oder die Alpe d’Huez sollen diesen Anspruch untermauern. Perque formuliert es so: „Wer hier gewinnen will, muss sich der Legende stellen.“
Wie weit kann die Tour wachsen?
Mit dem Schritt auf neun Etappen ist das Limit noch lange nicht erreicht. „Wir schließen nichts aus“, sagt Perque offen. „Wenn wir zur Referenz werden wollen, brauchen wir längere Distanzen, anspruchsvolle Strecken und die besten Fahrerinnen der Welt. Wie viele Tage es am Ende sein werden? Ich weiß es nicht – aber neun sind ein starkes Signal.“
Zum Abschluss richtete sich Perque auch direkt an das französische Publikum: Pauline Ferrand-Prévot könnte die große Überraschung der Rundfahrt werden. „Man darf sie nie abschreiben. Was sie bei Paris-Roubaix gezeigt hat, war beeindruckend. Ihre Form stimmt – und sie wird da sein.“
Die Bühne ist bereitet. Die Tour de France Femmes 2025 verspricht nicht nur Spannung und Spektakel – sie markiert auch einen neuen Meilenstein im Frauenradsport.
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