"Zwanzig Teams schrieben 'nie im Leben'. Jetzt passiert es trotzdem" - Patrick Lefevere ist fassungslos über die fehlende Einigkeit im Peloton in Bezug auf die Ohrstöpsel-Experimente

Mountain Bike
Samstag, 17 August 2024 um 11:32
patricklefevere
Es gab viel Geplänkel rund um die Tests, die bei der laufenden Polen-Rundfahrt 2024 ohne Ohrstöpsel durchgeführt wurden. Richard Plugge und UCI-Chef David Lappartient stritten sich bereits in den sozialen Medien darüber, und viele andere prominente Namen aus der Radsportwelt ergriffen in ihren Reaktionen Partei (vor allem Plugge). Auch der Manager von Soudal - Quick-Step, Patrick Lefevere, äußerte sich zu dem Thema und nannte das Experiment "völlig lächerlich und symptomatisch".
Lefevere hat sich in seiner Kolumne im Het Nieuwsblad an der Diskussion beteiligt. "Ich möchte meine Kolumne mit meiner Meinung zu der Diskussion über die Ohrstöpsel in Polen abschließen. Bekanntlich führt der Radsportverband dort ein Experiment durch: Nur zwei Fahrer pro Team dürfen mit dem Begleitfahrzeug in Funkkontakt stehen. Wenn ich richtig informiert bin, gab es bei den letzten Etappen keine Ohrstöpsel."
"Ich finde diese Maßnahme völlig lächerlich und symptomatisch für den Mangel an Einigkeit, den es im Peloton immer noch gibt", verweist er auf zahlreiche Beschwerden von Fahrern und Teams - jedoch ohne Erfolg. "Ich habe zwanzig E-Mails gesehen, in denen die Teams mit Nachdruck schrieben: 'Nie im Leben'. Jetzt passiert es trotzdem. Nicht zufällig bei der Polen-Rundfahrt, mit Renndirektor John Lelangue, dem flexibelsten Menschen der Welt, wenn es um die Wünsche der UCI geht."
Lefevere wirft auch dem Mannschaftsverband AIGCP mangelndes Eingreifen vor: "Es ist auch eine Schande für den AIGCP - den Dachverband der Teams. Ich habe Brent Copeland als jemanden kennengelernt, der es bei Versammlungen immer besser weiß, aber als Vorsitzender zeigt er nun auch wenig Rückgrat. Ich frage mich: Was ist, wenn ein großer Ölteppich auf der Straße liegt und das Peloton ihn nicht bemerkt? Ich hoffe, dass sich dann einige Leute zutiefst schämen werden."
Richard Plugge<br>
Richard Plugge