„Ich bereue es jetzt“ – Yara Kastelijn über den umstrittenen Zwischenfall mit Shirin van Anrooij

Gravel
Sonntag, 12 Oktober 2025 um 18:45
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Yara Kastelijn spielte bei den UCI Gravel Weltmeisterschaften der Frauen eine entscheidende – und umstrittene – Rolle. Auf den letzten Kilometern des Rennens verfolgte sie ohne erkennbaren taktischen Grund ihre Landsfrau Shirin van Anrooij, die sich zuvor abgesetzt hatte. Damit beendete die Fenix–Deceuninck-Fahrerin nicht nur ihre eigenen Medaillenchancen, sondern nahm van Anrooij auch die Möglichkeit, um den Titel zu kämpfen. Nach dem Rennen erklärte Kastelijn ihre Beweggründe – und zeigte Reue.
„Ich wollte Shirin auf keinen Fall verlieren. Ich wollte einfach das Beste aus mir herausholen“, sagte Kastelijn in einer vom Team veröffentlichten Mitteilung.
Nachdem van Anrooij attackiert hatte und kurz vor dem Ziel wie die sichere Siegerin aussah, war es Kastelijn, die die Verfolgung anführte – und damit Lorena Wiebes, Marianne Vos und Silvia Persico zurück ins Rennen brachte.
Ein Missverständnis in der Rennsituation spielte dabei eine zentrale Rolle.
„Ich hatte nicht realisiert, dass Silvia Persico so nah dran war. Ich dachte, sie würde nicht folgen, und dass ich vielleicht noch eine Medaille holen könnte, wenn ich Shirin einhole. Erst später, als ich die Aufzeichnungen sah, wurde mir klar, dass das keine kluge Entscheidung war.“
Auch die Worte des Nationaltrainers Laurens ten Dam hätten zu der Situation beigetragen.
„Er hatte betont, dass die Gravel-WM nicht mit der gleichen Einstellung gefahren wird wie die Straßen-EM. Das habe ich im Finale vielleicht etwas zu wörtlich genommen. Trotzdem bereue ich es jetzt“, gestand sie.
Nach der Welle an Reaktionen erklärte Kastelijn schließlich öffentlich ihre Sicht der Dinge – und räumte ihren Fehler ein.
„Ich lerne aus solchen Momenten. Ich habe mich inzwischen bei Shirin entschuldigt. In dem Moment war ich völlig auf mein eigenes Rennen und das bestmögliche Ergebnis fokussiert. Ich dachte, ein Podium wäre noch möglich.“
Sowohl Kastelijn als auch van Anrooij dürften schon bald wieder im Mittelpunkt stehen – wenn die Cyclocross-Saison beginnt.
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