"War es langweilig, eine Stunde lang alleine zu fahren? Ganz sicher nicht" - Mathieu van der Poel ist mit dem Triumph von Herentals zurück auf der Strecke

Cyclocross
Samstag, 16 Dezember 2023 um 17:24
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Mathieu van der Poel flog durch das Rennen in Herentals und feierte damit ein starkes Comeback. Er war an diesem Nachmittag nicht zu schlagen und zeigte die Form, die er in den letzten Wochen im Training aufgebaut hat.
"Ich war schnell allein. Ich hatte sofort einen schönen Vorsprung. Danach war ich eine ganze Stunde lang allein. Ich fühlte mich ziemlich stark und wusste, dass der 'Ski Mountain' der schwierigste Punkt der Strecke ist. Und ich habe mich gut gefühlt und bin sofort in den richtigen Rhythmus gekommen", erzählt er Wielerflits im Interview nach dem Rennen. "Ich habe schnell mein eigenes Tempo gewählt. War es langweilig, eine Stunde lang alleine zu fahren? Ganz sicher nicht, ich habe es genossen." Es war fast wie eine Trainingsfahrt für den Weltmeister, der von Anfang an in Führung lag und diese nicht mehr abgab. Innerhalb weniger Minuten des Rennens setzte er sich von der Konkurrenz ab und wurde nie wieder gesehen.
"Es gab nur einen Moment der Unachtsamkeit, als ich auf dem Boden aufschlug. Aber ansonsten war es schön, zurück zu sein", sagt er. Ein kleiner Sturz hat seine Chancen auf den Sieg nicht beeinträchtigt. "Ich mag das: in meinem eigenen Tempo zu fahren, meine eigenen Linien zu wählen. Es hat also Spaß gemacht. Ich habe lange trainiert, um wieder dorthin zu kommen, und es ist schön, gleich die Bestätigung zu bekommen."
Alpecin-Deceuninck Manager Christoph Roodhoft hatte angedeutet, wie stark der Niederländer im letzten Trainingslager aussah, und van der Poel bestätigte, dass dies nicht nur ein Eindruck war. "Ich leide im Training hart genug. Also ziehe ich in den Rennen einfach mein Ding durch. Es wird sicher nicht bei jedem Rennen so sein, also werden wir in der Weihnachtszeit sicher einige spannende Rennen haben, denke ich." Tom Pidcock wurde heute zwar Zweiter, war aber kaum eine Konkurrenz für van der Poel, und auch die Form von Wout van Aert sah nicht so gut aus wie die des Weltmeisters.
Vielleicht zu gute Form, sechs Wochen vor Tabor? "Das ist immer schwer zu sagen. Ich fühle mich sehr gut und habe eine gute Basis, aber die Intensität kann sicher noch gesteigert werden. Erst bei den Weltmeisterschaften sollte ich wieder bei 200 Prozent sein, wie im letzten Jahr."