„Überrascht, dass Wout seinen Sprint nicht früher eröffnet hat“ – Tibor Del Grosso nutzt Van Aerts Fehler und macht den Superprestige-Erfolg perfekt

Tibor Del Grosso verließ Heusden-Zolder mit einem der größten Cross-Erfolge seiner noch jungen Karriere, nachdem er Wout van Aert im Zweiersprint cool ausmanövriert und den Sieg in der Superprestige-Runde geholt hatte.

„Im Finale war ich ziemlich ruhig. Weil wir einen schönen Vorsprung hatten, konnte ich ein wenig pokern“, sagte Del Grosso im Ziel. „Ich war überrascht, dass Wout seinen Sprint nicht früher eröffnet hat.“

Dieses Zögern erwies sich als entscheidend. Während Van Aert den Antritt hinauszögerte, ging Del Grosso auf den letzten Metern voll ins Risiko, hielt die Linie bis zum Ziel und drehte eine Situation, die zunächst nach einem sicheren Sieg für den Belgier aussah.

Auch die Atmosphäre in Heusden-Zolder spielte mit. Del Grosso räumte ein, dass Lärm und Intensität der Zuschauer ihm halfen, den Sprint länger zu ziehen als geplant – ein Detail, das unterstrich, wie kontrolliert seine Reaktion im größten Moment des Rennens war. „Ich war fest entschlossen, heute um den Sieg zu kämpfen“, ergänzte er und spielte Hinweise herunter, sein Straßenhintergrund habe den Ausschlag gegeben. „Ich denke, der Fahrer, mit dem ich vorne unterwegs war, hat immer noch etwas mehr Erfahrung.“

Es war eine respektvolle Verbeugung vor Van Aert, doch das Resultat sprach für sich. Gegen einen der Maßstäbe im Cross zeigte Del Grosso keine Nerven, keine Hektik und verpasste keine Chance. In einer Superprestige-Saison voller kleiner Unterschiede wurde diese Entscheidung durch Klarheit im entscheidenden Moment gefällt.