Thibau Nys über den Sieg in Tábor: „Ich habe es mir nicht leicht gemacht. Aber es war die richtige Taktik“

Cyclocross
durch Nic Gayer
Sonntag, 23 November 2025 um 16:30
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Thibau Nys gilt als Fahrer mit gelegentlichen Formschwankungen, doch er hat die Saison 2024/2025 perfekt gestartet. Nach seinem Sieg beim Koppenbergcross schlug er erneut dort zu, wo es wirklich zählt: beim Weltcupauftakt in Tábor. Mit einem starken, kontrollierten Rennen setzte er gleich zum Saisonbeginn ein kräftiges Ausrufezeichen.
Der junge Belgier hatte dieses Rennen seit Langem im Blick und ging mit spürbarem Selbstvertrauen an den Start. „Ich hatte das Gefühl schon gestern beim Abfahren, gute Sprints von Kurve zu Kurve, aber als ich heute Morgen die Rennen sah, merkte ich, dass es wirklich schwer ist, einen Vorteil herauszufahren. Trotzdem fühlte ich sofort, dass die Beine gut sind, und bin einfach gegangen.“

Nys nutzt jede Chance – während die Konkurrenz strauchelt

In einem Rennen, in dem viele Favoriten einen schlechten Tag erwischten oder vom Pech getroffen wurden, blühte Nys auf. Körperlich stark, technisch sauber, ohne Ausrutscher – genau das, was es in Tábor braucht. Cameron Mason, Michael Vanthourenhout und Joris Nieuwenhuis verloren durch Zwischenfälle wertvolle Zeit, während Niels Vandeputte und Pim Ronhaar ungewohnt weit hinter der Spitze lagen.
Nys nutzte den entscheidenden Moment, als ein Fahrer vor ihm stürzte. „Als Joris in der zweiten Runde stürzte, bekam ich einen kleinen Vorsprung und hatte immer das Gefühl, dass ich einfach weiter Druck mache. Wenn sie zurückkommen, kommen sie zurück“, erklärt er. Doch dazu kam es nicht – Nys war heute schlicht der Stärkste. „Zur Hälfte dachte ich mir: ‚Was mache ich hier eigentlich?‘, weil ich es mir nicht leicht gemacht habe. Aber es war die richtige Taktik.“

Früh attackieren – und den Sprint vermeiden

Seine Entscheidung, das Tempo früh hochzuschrauben, fiel aus gutem Grund. Nys wollte auf keinen Fall ein Finale riskieren, das in einem Massensprint endet – ähnlich wie Lucinda Brand, die in ihrem Rennen Mühe hatte, die Crelan-Fahrerinnen abzuschütteln. „Ich wollte nicht in eine Situation kommen, in der man in die letzten drei, vier Runden mit zehn Fahrern zusammen reingeht. Ich fühlte mich gut, also bin ich einfach gefahren.“
Mit seinem beherzten Auftritt in Tábor zeigt Nys einmal mehr, dass er – wenn alles passt – jeden Weltcuplauf dominieren kann.
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