„Cyclocross ist heutzutage nicht einfach": Ehemaliger Weltmeister sagt über das unglaubliche Wachstum des Cyclocross

Während die Straßensaison langsam ausklingt, gewinnt die Cyclocross-Saison in Europa an Dynamik. Eine Woche nach dem Auftakt in den USA meldeten sich die Querfeldein-Spezialisten auch auf heimischem Boden zurück – und beim Exact Cross in Meulebeke sorgte das Team Crelan-Corendon mit einem Doppelsieg für ein starkes Ausrufezeichen. Joran Wyseure setzte sich vor seinem Teamkollegen Laurens Sweeck durch und knüpfte damit nahtlos an seine starke Form des Vorjahres an.

Am kommenden Sonntag steht mit der ersten Superprestige-Runde in Ruddervoorde das nächste Highlight im Kalender. Wyseure wird dort versuchen, seinen Sieg aus dem vergangenen Jahr zu verteidigen – allerdings erneut ohne die ganz großen Namen des Sports. Thibau Nys, der derzeit noch pausiert, wird voraussichtlich erst im November in die Cross-Saison einsteigen.

Der ehemalige Weltmeister und TV-Analyst Paul Herygers sieht die aktuelle Generation dennoch auf einem guten Weg: „Beim Auftaktrennen in Meulebeke meinte ein Kollege, das Feld sei schwach besetzt gewesen“, erzählte Herygers im Gespräch mit WielerFlits. „Aber glauben Sie mir: Diese Jungs sind enorm gereift. Wer vor ein paar Jahren noch als Talent galt, ist heute ein kompletter Athlet, der internationale Rennen gewinnen kann.“

Herygers erwartet auch in Ruddervoorde ein offenes Rennen: „Cyclocross ist heute härter denn je. Es gibt kaum noch Fahrer, die eine ganze Serie dominieren können. Jeder Sieg muss erkämpft werden.“

In Abwesenheit von Mathieu van der Poel und Wout van Aert sieht Herygers vor allem Thibau Nys als künftigen Taktgeber: „Das Feld ist für ihn offen. Er wird hungrig sein, wenn er zurückkommt – vielleicht nimmt er nicht das ganze Brot, aber sicher die Hälfte.“

Auch Toon Aerts rückt in den Blickpunkt. Nach seiner Rückkehr im vergangenen Winter hat der 31-Jährige durch ein umfassendes Straßenprogramm mit Lotto Dstny neue Grundlagen geschaffen. „Das hat ihm gutgetan“, sagt Herygers. „Jetzt wird er wieder vorne mitfahren – und die zweite Karrierehälfte könnte spannender werden als die erste.“