Bahnradsport Olympische Spiele 2024 - Fantastische Franzosen sichern sich endlich Gold im Bahnradsport

Bahn
Donnerstag, 08 August 2024 um 20:54
benjaminthomas
An einem weiteren spannenden Tag auf der Bahn wurden zwei Goldmedaillen im Keirin der Frauen und im Omnium der Männer vergeben. Benjamin Thomas und Elesse Andrews haben sich die Goldmedaillen geholt, und wir waren Zeugen großartiger Action.
RadsportAktuell sagt Ihnen, wer sich durchgesetzt hat und wer sonst noch im Velodrom von Saint-Quentin-en-Yvelines mit von der Partie war.

Men's Omnium 

In der dritten Runde des Omniums der Männer siegte Ethan Hayter vom Team GB nur einen Tag nach seinem Sturz in der Mannschaftsverfolgung der Männer. Hayter sprintete als letzter Mann vor dem Italiener Elia Viviani ins Ziel und hatte sogar noch Zeit zu feiern, als er die Ziellinie überquerte. Mit dieser Leistung brachte sich Hayter mit 86 Punkten wieder in den Kampf um eine Medaille ein, hinter dem Belgier Fabio van den Bossche, der 1 Runde vor Schluss mit 106 Punkten in Führung lag.
Im Finale brachte der Franzose Benjamin Thomas die heimischen Fans zum Toben, indem er den zweiten von insgesamt 10 Ausscheidungssprints gewann und damit auf van den Bossche aufschloß.
29 Runden vor Schluss überholte Benjamin Thomas seinen belgischen Kontrahenten und übernahm zur Freude der heimischen Fans die Gesamtführung. Doch nur eine Runde später passierte das Unglück: Der Franzose stürzte, nachdem er das Rad seines Rivalen berührt hatte. Thomas schien durchgeschüttelt, schaffte es aber, sich wieder der Gruppe anzuschließen. "Allez les bleus" ertönte, als die Zuschauer ihre Goldmedaillenhoffnung lautstark unterstützten.
10 Runden vor Schluss gewann Thomas den 9. Sprint und sicherte sich damit die Goldmedaille, und der Lärm im Velodrom wurde noch lauter. In der letzten Runde saugte Thomas die Stimmung der Fans in sich auf, während die Franzosen endlich ihre erste Goldmedaille auf der Bahn gewannen.
Benjamin Thomas überlebte den Schreck und wurde mit einer Goldmedaille im Omnium zum jüngsten französischen Radsporthelden.

Keirin der Frauen 

Im ersten Halbfinale gab es ein überraschendes Aus für die Deutsche Lea Friedrich, die mit Van der Peet zusammenstieß und sich nicht mehr erholen konnte. Vorne gewann die Neuseeländerin Ellesse Andrews und sicherte sich damit den Einzug ins Finale, ebenso wie die Zweit- und Drittplatzierten Daniela Gaxiola und Emma Finucane.
Im zweiten Halbfinale beeindruckte Hetty van de Wouw und zog zusammen mit Katy Marchant vom Team GB und Emma Hinze aus Deutschland ins Finale ein.
Im Finale machte Ellesse Andrews mit einer souveränen Leistung ihren Weltmeistertitel zu olympischem Ruhm. Sie war die Favoritin, führte die ganze Zeit über und machte auf ihrem Weg zu Gold im Keirin keinen Fehler. 0,062 Sekunden hinter ihr holte van de Wouw Silber vor Finucane auf dem Bronzerang.
Finucane versuchte, außen herum zu gehen, konnte aber auf den letzten 100 Metern nicht mehr mit der Geschwindigkeit und Kraft von Andrews mithalten. Marchant vom Team GB wird enttäuscht sein, dass sie es nicht auf das Podium geschafft hat, denn sie wurde nur Vierte.

Sprint der Männer

Die Weichen für die morgigen Medaillenrennen im Sprint der Männer sind gestellt. In den Vorläufen kam es zu einer dramatischen Situation, da Jack Carlin zunächst von Ota in zwei Sprints geschlagen wurde, doch der Japaner wurde umstritten aus dem Rennen genommen. Es wurde zwar kein offizieller Grund für seinen Ausschluss genannt, aber vielleicht liegt es daran, dass die beiden Fahrer Ellbogen an Ellbogen fuhren, was Carlins Rennen behinderte.
In der Wiederholung des Rennens lieferten sich Carlin und Ota erneut einen packenden Sprint, aus dem der britische Teamfahrer in einem dramatischen Rennen als Sieger hervorging. Doch damit war das Drama noch nicht zu Ende, denn Carlin schien während seines Sprints von seiner Linie abzuweichen, was normalerweise als illegale Bewegung gilt, doch die Kampfrichter bestraften den Briten nicht.
Die Sprintfavoriten Matt Richardson und Harrie Lavreysen haben ihr Rennen sicher überstanden und werden sich morgen sicherlich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um Gold liefern.