Wout Van Aert versucht, dem Beispiel von Pogacar zu folgen und testet heimlich ein neues Fahrrad-Setup

Tadej Pogacar fährt es seit einem Jahr und das mit beachtlichem Erfolg. Jetzt wird Wout Van Aert sehen, ob es ihm auch Glück bringt. Doch worum handelt es sich bei diesem "es"? Ist es eine neuartige Dopingmethode? Natürlich nicht (hoffentlich). Es handelt sich um verkürzte Kurbeln (die Stange, die das vordere Kettenblatt mit den Pedalen verbindet).

Das ist eine interessante Entwicklung der Situation, denn Van Aerts Team Visma |-Lease a Bike hat bisher behauptet, dass sie nicht die Absicht haben, diese kurzen Kurbeln zu verwenden... Nun, es scheint, als hätten die Erfolge von Pogacar ihre Meinung zu diesem Thema geändert.

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Die Wieler Revue hat sich das Cyclocross-Rad von Van Aert genauer angeschaut und festgestellt, dass der Belgier seit einiger Zeit heimlich auf einem Rad mit kürzeren Kurbeln unterwegs ist. Für das ungeübte Auge ist das allerdings nicht so leicht zu erkennen, denn der Unterschied beträgt nur 7,5 Millimeter; von 172,5 Millimeter auf 165 Millimeter. Aber Materiallieferant SRAM hat für jede Kurbellänge eine andere Farbe und so lässt sich ableiten, dass Van Aert jetzt mit 165-Millimeter-Kurbeln fährt.

Was ist also der Trick hinter der Verwendung kürzerer Kurbeln? Bei den berühmten Kopfsteinpflaster-Anstiegen der Flandern-Rundfahrt ist der Unterschied sicherlich nicht zu erkennen, aber ein klarer Vorteil zeigt sich, wenn ein Fahrer über einen längeren Zeitraum eine höhere Trittfrequenz beibehalten muss - etwas, von dem Tadej Pogacar angesichts der vielen langen Soli, die er 2024 absolvierte, ein Lied singen kann...

Das hat auch eine wissenschaftliche Studie der Universität von Utah aus dem Jahr 2021 gezeigt. Ein Vorteil einer höheren Trittfrequenz ist auch, dass die Muskeln weniger ermüden, wenn man drei Stunden oder länger auf dem Rad sitzt. Im Gegensatz zu der Geschichte, dass man länger mit einer höheren Leistung in die Pedale treten kann, ist dies wissenschaftlich nicht unumstritten.