Die kultige Ausgabe 2015 des Omloop Het Nieuwsblad wurde am Mittwoch bei Dwars door Vlaanderen mit anderen Protagonisten wiederbelebt. In den Hauptrollen: Neilson Powless als Ian Stannard und Visma | Lease a Bike als Etixx - Quick Step. Die belgischen Fans hatten wieder Tränen in den Augen, als Wout Van Aert im Schlusssprint aufgrund von Krämpfen nicht mehr antreten konnte.
Der 30-Jährige nahm nach dem Rennen alle Schuld auf sich, was der Journalist Thijs Zonneveld mit Beifall quittierte: "Heilige Scheiße! Was für ein fantastisches Interview, das Wout van Aert nach dem Zieleinlauf gegeben hat. So schlecht wie er gesprintet ist, so gut war sein Interview. Es war eines der besten Interviews von Sportlern, die ich je gesehen habe", sagt Zonneveld in seinem Podcast In de Waaier.
Zonneveld lobt vor allem die Ehrlichkeit von Van Aert nach der Panne: "Ein paar Minuten nach dem Rennen übernimmt er die volle Verantwortung. Ich finde das sehr besonders, denn Sportler stehen gerne vor der Kamera, wenn es gut läuft, aber nicht, wenn es schlecht läuft. Und schon gar nicht, wenn sie es selbst verbockt haben."
Zonneveld fährt fort über den mentalen Schlag, den dies für Wout van Aert und sein Team bedeutet. "Es ist so schlimm, weil dies nicht nur ein Rennen war. Es hätte das Rennen sein sollen, in dem sie Selbstvertrauen gewonnen haben. Stattdessen geht es jetzt nur noch um das hier, und das ist ein schwerer Schlag. Die ganze Energie und Moral ist im Nu weg. Die meisten Fußballer oder Tennisspieler würden nach so einer extremen Enttäuschung aufgeben oder sagen: Jetzt nicht.
Zonneveld glaubt, dass viele andere Sportler nach einem solchen Rennen eine andere Geschichte erzählt hätten. "Es hätte durchaus Sinn gemacht, wenn er ein wenig defensiv gewesen wäre und die positiven Aspekte hervorgehoben hätte. Aber stattdessen ist er erschütternd ehrlich und legt den Finger auf den wunden Punkt. Die Tatsache, dass er sagt, dass er einmal an sich selbst gedacht hat, hat mein Herz berührt."