„Wout hat nie aufgegeben“ – Van Aerts emotionaler Befreiungsschlag auf den Champs-Élysées

Radsport
durch Nic Gayer
Montag, 28 Juli 2025 um 11:15
TeamVisma_LeaseABike
Das Team Visma - Lease a Bike blickt auf eine durchwachsene Tour de France zurück. Der Gesamtsieg blieb aus, doch abseits des Podiums setzte die Mannschaft starke Akzente – insbesondere durch Wout Van Aert, der auf der letzten Etappe mit einem furiosen Solo auf den Champs-Élysées triumphierte. Der Belgier krönte damit eine schwierige Frankreich-Rundfahrt mit einem emotionalen Höhepunkt.
„Jeder Etappensieg bei der Tour ist wichtig, aber das ist fantastisch für Wout und für uns“, sagte Sportdirektor Merijn Zeeman gegenüber Sporza. „Seine Vorbereitung war alles andere als ideal. Wout kam nicht in Topform zur Tour, und das Rennen war brutal. Jeder Tag war schnell, das Niveau enorm hoch.“

Zwischen Hoffnung und harter Realität

Schon beim Giro d’Italia hatte van Aert gesundheitlich zu kämpfen. Nach einer überstandenen Krankheit fehlte ihm in den ersten Etappen die Kraft – doch auf der Strade-Bianche-Etappe blühte er auf und holte einen beeindruckenden Tagessieg vor Isaac del Toro. In der Folge wurde er zum unverzichtbaren Helfer für den späteren Gesamtsieger Simon Yates, als er auf der 20. Etappe in der Ausreißergruppe das Tempo forcierte und entscheidend zum britischen Erfolg beitrug.
Auch bei der Tour de France fand der Belgier zunächst schwer in den Rhythmus. In der ersten Woche fehlte ihm die Spritzigkeit in den Bergen, obwohl er sich wiederholt offensiv zeigte. Erst ab der zweiten Woche schaltete Van Aert in den Angriffsmodus und suchte regelmäßig seine Chance auf Etappensiege – zunächst vergeblich.
Doch am finalen Tag der Rundfahrt fügte sich alles zusammen. Visma zeigte auf der regennassen 21. Etappe eine starke Teamleistung, die Van Aert mit einem entscheidenden Angriff auf dem Montmartre krönte. Der Antritt war so kraftvoll, dass selbst Tadej Pogacar ins Straucheln geriet – ein Moment, der das Team lautstark jubeln ließ.
„Wout hat immer an sich geglaubt, auch am letzten Wochenende“, betont Zeeman. „Man sah zu Beginn der Tour, dass er mit dem Niveau zu kämpfen hatte. Aber Rennen sind fair. Wout hat nie aufgegeben, immer weitergemacht – und jetzt wird er dafür belohnt.“
Klatscht 0Besucher 0
loading

Gerade In

Beliebte Nachrichten

Loading