Frank van den Broek steht vor einem besonderen Karrierehöhepunkt: Der 24-jährige Niederländer wird am Sonntag beim Straßenrennen der Weltmeisterschaften in Ruanda an den Start gehen. Der anspruchsvolle Kurs rund um Kigali, geprägt von zahlreichen Höhenmetern und tropischen Bedingungen, hat die Strategie der niederländischen Auswahl entscheidend beeinflusst. Da der Titelverteidiger Mathieu van der Poel wegen des bergigen Profils auf einen Start verzichtet, entschied sich Nationaltrainer Koos Moerenhout, nur sechs Fahrer statt der vollen Quote von acht mitzunehmen.
Van den Broek sieht darin keinen Nachteil, sondern eine Gelegenheit. „Wir können mit dem Team, das wir haben, offen um den Sieg fahren“, erklärte er im Gespräch mit Wielerflits. „Wir haben nichts zu beweisen und vor allem nichts zu verlieren. Ich freue mich darauf.“
Dass den Niederlanden ohne Van der Poel ein klarer Anführer fehlt, ist für van den Broek kein Grund zur Sorge. Stattdessen hebt er die Stärke seiner Teamkollegen hervor. „Wir wissen, dass Thymen bei der Tour fantastisch war, und ich habe Mollema wieder tolle Dinge tun sehen“, so der Niederländer. Er spielt damit auf die beiden Etappensiege von
Thymen Arensman bei der Tour de France und auf Bauke Mollemas konstante Auftritte bei der Tour of Britain an.
Für die niederländische Mannschaft wird es entscheidend sein, flexibel zu bleiben und auf Rennsituationen spontan zu reagieren. „Vielleicht können wir ein schönes Rennen liefern. Wir wissen alle, warum wir hier sind, allerdings werden die Details erst dort besprochen“, erklärte van den Broek mit Blick auf die Taktik.
Auch seine persönliche Form stimmt den Niederländer optimistisch. „Das Gefühl war wirklich gut, ich konnte durchhalten. Nach meinem Angriff fuhr ich eine weitere Runde im Peloton. Dann setzten die Krämpfe ein. Dann hatte ich noch vier weitere Runden zu fahren, um einige UCI-Punkte zu holen, haha. Das war hart, aber das Gefühl ist gut für die Weltmeisterschaften.“