"Ich wollte früh losfahren" - Demi Vollering gewinnt EM-Straßenrennen mit Solo-Attacke

Demi Vollering war beim Straßenrennen der Europameisterschaften der Frauen die stärkste Fahrerin. Die Niederländerin sicherte sich den Sieg mit einer langen Solo-Attacke – noch bevor sie die letzte Runde erreichte. Der frühe Angriff war Teil eines klaren Plans, inspiriert von Tadej Pogacars typischen Solosiegen bei den größten Rennen des Jahres.

Die niederländische Mannschaft drückte am 7 Kilometer langen Schlüsselanstieg das Tempo. Genau dort setzte Vollering an, überzeugt, dass sie hier den entscheidenden Unterschied machen konnte. „Wir sind das perfekte Rennen gefahren. Ich habe mich heute richtig gut gefühlt. Ich war die letzten Tage sehr zuversichtlich und wollte früh attackieren“, sagte die neue Europameisterin nach dem Rennen.

Vollering hatte die besten Kletterbeine im Feld, wollte das Rennen aber nicht dem Glück oder dem explosiveren Finale nach Val d’Enfer überlassen. „Ich wusste, dass ich das gesamte Zeitfahrtraining für die Weltmeisterschaft hinter mir hatte. Ich wollte früh losfahren und den letzten Teil allein bestreiten, um den Sieg abzusichern. Da wir als Team ein so gutes Rennen gefahren sind, wollte ich es unbedingt für sie zu Ende bringen.“

Nachdem sie Elisa Longo Borghini, Katarzyna Niewiadoma und Teamkollegin Anna van der Breggen distanziert hatte – die in Kigali noch zu kämpfen hatte, aber in Frankreich wieder ihre Stärke fand – feierte Vollering einen souveränen Solotriumph. Nur Niewiadoma blieb in Schlagdistanz.

„Es war ein schönes Rennen – ein bisschen von allem. Flache Abschnitte mit vielen Kurven, fast wie ein Kriterium, aber auch harte Anstiege. Eine perfekte Kombination, genau wie ich es mag. Es war ein perfekter Tag für uns“, sagte Vollering.

Nach der Enttäuschung bei den Weltmeisterschaften darf die FDJ-Suez-Fahrerin nun ein Jahr lang das europäische Meistertrikot tragen. „Ich freue mich sehr darauf, im Trikot der Europameisterin zu fahren. Ich werde es mit großem Stolz tun.“