"Wenn Wout Van Aert seine Vuelta-Beine wiederfindet, wird er ganz sicher um Rosa kämpfen" - Nathan van Hooydonck gibt seine Prognose für den Giro d'Italia ab

Radsport
durch Nic Gayer
Montag, 05 Mai 2025 um 17:00
woutvanaert
Nach einem soliden, aber sieglosen Frühjahr steht Wout Van Aert kurz vor seinem Debüt beim Giro d’Italia – und sucht weiterhin nach seinem ersten Saisonsieg 2025. Der Belgier von Team Visma - Lease a Bike reist mit großen Ambitionen zur Corsa Rosa, die am Wochenende startet. Sollte ihm gleich auf der ersten Etappe der Durchbruch gelingen, würde er nicht nur endlich den Knoten platzen lassen – sondern auch das Rosa Trikot übernehmen und damit das letzte fehlende Puzzlestück in der Sammlung der Grand Tour-Führungstrikots seines Teams liefern.
Einer, der Van Aerts Chancen besonders gut einschätzen kann, ist sein langjähriger Freund und früherer Teamkollege Nathan van Hooydonck. Inzwischen als Radsportexperte für das belgische Medium HLN tätig, analysierte van Hooydonck in der aktuellen Folge des Podcasts Wuyts & Vlaeminck die Ausgangslage vor dem Giro – und zeigte sich vorsichtig optimistisch.
„Wout strebt ganz klar einen Etappensieg an. Damit würde er in die Riege jener Fahrer aufsteigen, die bei allen drei Grand Tours mindestens eine Etappe gewonnen haben“, erklärt van Hooydonck. „Ich bin überzeugt, dass das eines seiner großen Ziele ist.“
Der 29-Jährige glaubt zudem, dass Van Aert sich im Vorfeld des Giro noch einmal gezielt verbessern konnte. Nach einem Frühling mit starken, aber unbelohnten Leistungen – etwa bei Mailand-Sanremo oder der Flandern-Rundfahrt – hat sich Van Aert in der Toskana zurückgezogen, um in einem privaten Trainingslager an der Form für den Giro zu feilen. „Seit Paris-Roubaix hat er definitiv einen weiteren Schritt nach vorne gemacht“, so van Hooydonck. Details nennt er nicht – aber seine Einschätzung wirkt fundiert.
2024 war für Van Aert ein von Rückschlägen geprägtes Jahr: Stürze, Verletzungen, verpasste Highlights. Trotzdem bleibt vor allem seine starke Leistung bei der Vuelta a Espana in Erinnerung, bis er in der dritten Woche schwer stürzte und das Rennen aufgeben musste. Van Hooydonck hofft, dass sein Landsmann an genau diese Form anknüpfen kann.
„Damals hat er das Rennen auf Etappen dominiert, auf denen man es nicht erwartet hätte. Wenn er physisch und mental wieder in diesen Zustand kommt, wird er ganz sicher um das Rosa Trikot mitkämpfen“, lautet das abschließende Urteil des Ex-Profis.
Ob Van Aert nun endlich seinen ersten Giro-Etappensieg feiern kann – und womöglich gleich ins Maglia Rosa schlüpft – ist offen. Doch klar ist: Er ist bereit. Und der Plan steht.
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