VORSCHAU Deutsche Kriteriums Meisterschaft 2024 - Nummer vier im eigenen Revier?

Radsport
durch Nic Gayer
Samstag, 21 September 2024 um 11:03
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Am Samstag findet die Deutsche Kriteriums Meisterschaft 2024 in Kempten statt. Nach drei Titelgewinnen in Folge wollen die Radfahrer des RSC Kempten ihre Siegesserie beim Heimspiel ausbauen.
Bei der Deutschen Kriteriums Meisterschaft kommt am Wochenende zusammen, was zusammengehört: Nach der Wiederaufnahme der Wettkampfserie in den Rennkalender des BDR (Bund Deutscher Radfahrer) vor drei Jahren ging jeder Titel der Elite-Amateur-Klasse an den RSC Kempten. Am Wochenende wird der Radsportclub die Deutsche Meisterschaft erstmals auf den heimischen Straßen ausrichten. Organisator Karl Schlusche spricht mit der Allgäuer Zeitung über die Erwartungen an die Veranstaltung, während Titelverteidiger Dario Rapps trotz einer komplizierten Saison zuversichtlich auf das Rennwochenende blickt:
„Die Deutsche Meisterschaft ausrichten zu dürfen ist für unseren Verein ein absolutes Highlight. Das ist eine Spitzenveranstaltung, so etwas gab es bei uns noch nie“, schwärmt Karl Schlusche, erster Vorsitzender des RSC Kempten und Organisator des Rennens. Anfang des Jahres bekam der Kemptener Verein den Zuschlag für die Austragung des Titelkampfes. Die rund 100 Helfer des Organisationsteams hatten postwendend alle Hände voll zu tun. „Die Deutsche Meisterschaft wird als Großveranstaltung eingestuft, weshalb wir ein Sicherheitskonzept erstellen mussten. Das war für uns als Amateursportverein schon eine Herausforderung“, sagt Schlusche.
Bei den Rennen am Samstag und Sonntag werden insgesamt bis zu 200 Starter in allen Klassen erwartet. Für die Deutsche Meisterschaft der Amateure und Elite-Amateure konnten sich die Athleten zwischen Mai und Juli bei fünf Qualifikationsläufen qualifizieren. Von den Fahrern, die auf der vorläufigen Startliste vertreten sind, starten Yaron Okle vom MRSC Ottenbach (Amateure) und Florian Obersteiner vom RSG Gießen und Wieseck (Elite-Amateure) mit den meisten Qualifikationspunkten in das Rennen.
Die Strecke der Deutschen Meisterschaft verläuft entlang der Königsstraße, Beethovenstraße und Bahnhofstraße. „Durch die ansteigende Zielgerade wird der Kurs schon eine Herausforderung für die Fahrer. Nach 60 oder 70 Runden spüren auch diese Spitzensportler ihre Oberschenkel“, versichert Schlusche. Während des Rennens werden in regelmäßigen Abständen sogenannte Wertungsrunden durchgeführt. In diesen Runden geht es um die Punkte: Die Fahrer, die in einem Wertungsdurchgang als erstes die Ziellinie überqueren, werden mit Punkten belohnt.
Neben einem reibungslosen Ablauf und unterhaltsamen Renntagen erhofft sich Schlusche von der Deutschen Meisterschaft einen positiven Effekt für den regionalen Radsport. „Wir möchten den Bekanntheitsgrad unseres Sports im Allgäu erhöhen und natürlich auch unseren Verein an beiden Tagen gut repräsentieren“, sagt der 74-Jährige. Der RSC Kempten verfolgt aber nicht nur Ziele organisatorischer Art, sondern möchte beim Heimspiel auch sportlich eine Show abliefern. „Im Team ist die Titelverteidigung unser klares Ziel. Die Deutsche Meisterschaft ist für uns national das absolute Jahreshighlight und wir wollen unsere Erfolgsserie unbedingt weiter ausbauen“, sagt Vorjahressieger Dario Rapps.
Rapps, der sich im vergangenen Jahr erstmals zum Deutschen Meister krönte, betont aber auch, dass es keine Rolle spiele, welcher RSC-Fahrer am Ende auf dem obersten Treppchen steht: „Das ist das Schöne an unserem Team. Keiner hat ein Problem damit, für die Kollegen zu fahren – Hauptsache der Sieg geht an uns.“ Der Titelverteidiger selbst hatte keine optimale Vorbereitung auf den Höhepunkt des Rennkalenders. Nach seiner Hochzeit erkrankte Rapps Ende Mai an einer schweren Erkältung, die ihn über mehrere Wochen außer Gefecht setzte. „Das hat nicht nur meiner Form geschadet, sondern mich allgemein enorm zurückgeworfen. Auch wenn ich danach wieder Rennen gewinnen konnte, bin ich nicht mehr so richtig in Schwung gekommen“, sagt der 30-Jährige. Auch wenn sich das harte Training in den letzten Wochen durch eine Rückkehr der Form bezahlt gemacht habe, hofft Rapps auf den heimischen Straßen auf einen besonderen Motivationsschub. Durch die Anwesenheit seiner Familie am Streckenrand sei die Vorfreude umso größer: „Mit der Unterstützung von Familie und Freunden zu fahren ist einfach großartig. Selbst wenn man schon absolut am Limit ist, schaffen sie es doch noch, das letzte Extra-Watt aus einem herauszukitzeln.“