Visma in der Krise: Angst bremst Van Aert & Co. – Experten zweifeln an Form und Mentalität

Beim einst so dominanten Team Visma - Lease a Bike ist 2024 der Wurm drin. Jonas Vingegaard fehlt verletzt, und Wout Van Aert blieb bei den Frühjahrsklassikern weit hinter den Erwartungen zurück. Statt Siege gab es Rätselraten – und nun auch Kritik an der Mentalverfassung der Fahrer.

In der Eurosport-Sendung Kop over Kop äußert sich Jeroen Vanbelleghem skeptisch zu Van Aerts eigener Einschätzung. „Er war gut positioniert im Wald von Wallers, stoppte dann aber plötzlich mehrmals das Treten. Danach sagt er, er hatte keine guten Beine – aber wer anhält, der hat vielleicht eher ein mentales als ein physisches Problem.“

Bobbie Traksel vermutete zunächst eine Reifenpanne bei Van Aert – in der Hoffnung auf eine technische Erklärung. Doch Kollege Jan Hermsen sieht es anders: „Es wirkte, als ob da im Kopf eine Bremse war – nicht am Rad.“

Der Wald von Wallers scheint dabei ein Schlüsselmoment gewesen zu sein. Schon bei der Streckenbesichtigung hatte Van Aert dort einen Reifenschaden und verlor fast die Kontrolle über sein Rad. Im Rennen dann erneut Unsicherheit, erneut Rückstand – vor allem gegenüber Mathieu van der Poel und Tadej Pogacar.

Traksel spricht sogar von einem „Team voller Angst“. Nicht nur Van Aert sei gehemmt, auch Dylan van Baarle und Jonas Vingegaard seien mental angeschlagen. „Es ist, als ob sich diese Angst im Team ausbreitet. Und wenn mehrere Leistungsträger davon betroffen sind, wird es schwer, aus diesem Strudel herauszukommen.“