Radsport weiterhin erschüttert: Melissa Hoskins tot – Mutter erhebt Stimme, Ehemann Rohan Dennis vor Gericht

Die Radsportwelt erlebte im Dezember 2023 einen schweren Schock: Die australische Topfahrerin Melissa Hoskins kam tragisch ums Leben. Ihr Ehemann, der frühere Zeitfahrweltmeister Rohan Dennis, steht aktuell vor Gericht. Er hat sich einer schweren Straftat schuldig bekannt, bei der die Gefahr einer Körperverletzung bestand. Die Familie von Hoskins äußerte sich emotional zu den Folgen des Geschehens.

"Sie hat das nicht verdient, nach all dem Guten, das sie getan hat. Für sie stand ihre Familie immer an erster Stelle. Ihr Tod ist so ungerecht und tragisch", sagte Amanda Hoskins, die Mutter der Verstorbenen, im Gerichtssaal laut einem Bericht des australischen Senders ABC. Sie wandte sich direkt an den ehemaligen INEOS- und Visma-Fahrer: "Melissa war das Beste, was dir je passiert ist. Rohan, du hast Melissa geliebt, und ich weiß, dass du sie nie absichtlich verletzen wolltest. Dein Temperament ist dein Verhängnis – und du musst es in den Griff bekommen."

Auch Melissas Vater Peter Hoskins sprach über seinen letzten Kontakt mit der Tochter – ein Videotelefonat kurz vor Silvester. "Sie konnte ihre Freude kaum verbergen, endlich ihre erste Silvesterparty auszurichten", erinnerte er sich. "Das nächste Mal sah ich Melissa in der Leichenhalle des Royal Adelaide Hospital ... das werde ich nie vergessen. Es wird mich mein Leben lang verfolgen."

Der Prozess gegen Dennis ist noch nicht abgeschlossen. In Australien drohen bei schwerer Körperverletzung bis zu sieben Jahre Haft sowie ein fünfjähriges Fahrverbot. Die Verteidigung betont, Dennis habe den Tod seiner Frau nicht vorsätzlich verursacht. Staatsanwältin Tali Costi erklärte vor Gericht, Dennis sei zwar nicht strafrechtlich für den Tod verantwortlich, habe aber nicht erkannt oder sei "rücksichtslos gegenüber der Tatsache gewesen, dass sie sich am Fahrzeug festhielt".