UCI bedauert fehlendes gemeinsames Sicherheitsziel – Ausrüstungsbeschränkungen bei der Tour of Guangxi gestrichen

Die UCI wollte bei der Tour of Guangxi in der kommenden Woche einen Test zu möglichen Getriebebeschränkungen durchführen. Ziel war es, herauszufinden, ob eine Limitierung der Übersetzungen die Durchschnittsgeschwindigkeiten senken und damit die Sicherheit im Fahrerfeld erhöhen könnte. Nach einem Einspruch von SRAM wird der geplante Versuch nun jedoch nicht stattfinden.

„Infolge der von der BCA (belgische Wettbewerbsbehörde, Anm. d. Red.) verhängten vorläufigen Maßnahmen wird der für die Guangxi-Rundfahrt geplante Test nicht stattfinden, und das Testprotokoll ist derzeit ausgesetzt“, teilte die UCI am Donnerstag in einer Pressemitteilung mit. Die Maßnahme der belgischen Behörde war eine Reaktion auf eine Beschwerde des US-Komponentenherstellers gegen den Weltverband – ein Vorgang, den die UCI scharf kritisierte.

In ihrer Mitteilung sprach die UCI von einer „Intervention, die es unmöglich macht, Fortschritte zu erzielen“ und verwies auf die Komplexität der Situation: „Eine Entscheidung einer belgischen Behörde, die auf eine Beschwerde eines US-Unternehmens gegen einen Schweizer Sportverband bezüglich eines Tests auf chinesischem Territorium reagiert“, hieß es spitz.

Der geplante Versuch war Teil einer breiteren Diskussion über Sicherheitsmaßnahmen im Straßenradsport. Während die UCI mit Übersetzungsbegrenzungen experimentieren wollte, sehen viele Experten und Fahrer ganz andere Prioritäten.

Auch EF Education-EasyPost-Teamchef Jonathan Vaughters meldete sich nach der Ankündigung zu Wort und übte deutliche Kritik am Weltverband: „Vielleicht haben Dinge wie die Sicherstellung, dass geparkte (und sich noch bewegende) Fahrzeuge nicht auf der Rennstrecke sind, dass blinde Kurven mit Steinhaufen im Scheitelpunkt nicht auf Rennstrecken sind und dass Motorräder nicht Teil des Pelotons sind, Vorrang vor Gangbeschränkungen, Sockenlängen und Lenkerbreiten?“

Damit sprach Vaughters vielen im Peloton aus der Seele: Die Diskussion um Getriebebeschränkungen wirkt angesichts anderer, teils lebensgefährlicher Probleme im Straßenradsport wie ein Nebenschauplatz.