UAE Team Emirates’ wenig beachteter Helfer sichert seine Zukunft mit Vertragsverlängerung um ein Jahr

Radsport
Montag, 15 Dezember 2025 um 21:30
johansen
Auf einem Transfermarkt, der von Fusionen, Team-Schließungen und Abstiegen geprägt ist, gilt schon das Halten eines WorldTour-Platzes als Leistung. Julius Johansen hat genau das geschafft: Er erhält nach einer Saison fast ausschließlich im Dienst der Kapitäne einen neuen Einjahresvertrag bei UAE Team Emirates - XRG.
Zur Saison 2025 vom Continental-Niveau befördert, war Johansens Rolle klar umrissen. Er sollte Rennen kontrollieren und Arbeit absorbieren, damit andere um Siege fahren konnten. Das bedeutete 93 Renntage in 13 Ländern – mehr als jeder andere Fahrer im Profipeloton.
Die Belohnung bringt Kontinuität statt langfristiger Sicherheit. „Natürlich hätte ich mir mehr als nur ein Jahr gewünscht“, sagte Johansen im Gespräch mit Feltet beim Medientag von UAE Team Emirates. „Aber im Radsport war es ein extrem hartes Vertragsjahr, ich hatte nicht viel Verhandlungsspielraum. Ich war einfach froh, für UAE zu fahren.“

Leben mit kurzfristigem Druck

Ein Einjahresvertrag birgt zwangsläufig Risiko – zumal in einem Sport, in dem Stürze Karrieren über Nacht verändern können.
„Natürlich trägt man immer eine gewisse Angst in sich“, räumte Johansen ein. „Was, wenn ich schwer stürze und mir etwas breche, das mich ein halbes Jahr rausnimmt? Dann wird es schwierig, wenn man nur einen Jahresvertrag hat.“
Fürs Erste bleibt sein Fokus schlicht. „Ich bin einfach unglaublich glücklich, wo ich bin. Ich bin an einem Punkt, an dem ich selbst Leistung bringen kann. Ich weiß, dass es nur darauf ankommt, schnell zu fahren. Dann bekomme ich wieder einen Vertrag.“

Stärke statt Scheinwerferlicht

Johansens Pensum begrenzte seine eigenen Chancen, ein zweiter Platz bei der Vuelta Asturias ragt aus ansonsten spärlichen persönlichen Ergebnissen heraus.
„Zweifelsohne sind sie super zufrieden mit dem, was ich mache“, sagte er. „Aber natürlich wollen sie auch Fahrer, die Rennen gewinnen. Ich muss einfach so stark wie möglich sein.“
An den Erwartungen von UAE ändert sich mit Blick auf 2026 nichts. „Für mich ist es wichtiger, über die ganze Saison bei 95 Prozent zu sein, als zu einem bestimmten Zeitpunkt bei 100 Prozent“, erklärte Johansen. „Denn meine Aufgabe ist es, bereit zu sein, falls etwas passiert.“
Für einen der stillsten Arbeitspferde des Pelotons bleibt Verlässlichkeit seine stärkste Währung.
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