Das Ende der Tour-de-France-Übertragung auf ITV war ein großer Schock für die britischen Radsportfans. Es bedeutet, dass sie entweder gezwungen sein werden, teure Abonnements zu bezahlen oder sich mit reinen Rennzusammenfassungen zufriedengeben müssen. Die letzte Hoffnung war, dass die britische Regierung eingreifen und eine Lösung finden würde – doch diese Option ist nun klar vom Tisch.
Das Ministerium für Kultur, Medien und Sport (Department for Culture, Media, and Sport) reagierte auf eine Petition, die Anfang April vom Radsport-YouTuber Peter Treadway gestartet wurde. Dieser hatte weit mehr als die erforderlichen 10.000 Unterschriften gesammelt, wodurch das Ministerium gesetzlich verpflichtet war, offiziell zu antworten:
"Die Regierung erkennt die geäußerten Bedenken hinsichtlich des Verlusts der frei empfangbaren Übertragung der
Tour de France an“, begann die Antwort. "Es ist wichtig, dass Live-Radsport einem breiten Publikum zugänglich gemacht wird, um den Sport weiter wachsen zu lassen und die nächste Generation von Radfahrern zu inspirieren. Der Profiradsport, insbesondere die Tour de France, fesselt die Fans mit spannenden Rennen und motiviert Menschen im ganzen Land, jedes Wochenende aufs Fahrrad zu steigen.“
"Allerdings bieten Übertragungsrechte auch wichtige Einnahmen für die nationalen Sportverbände (National Governing Bodies, NGBs) und Veranstalter, einschließlich British Cycling. Diese Mittel ermöglichen Investitionen in bessere Einrichtungen für Teilnehmer und Zuschauer, die Verbesserung der Spitzenleistungen, die Anstellung der besten Trainer und die Bewältigung der wachsenden Konkurrenz.“
"NGBs, einschließlich British Cycling, müssen die Abwägung treffen zwischen Sichtbarkeit, Zugang zu Live-Übertragungen und der Maximierung der Einnahmen aus Übertragungsrechten. Es ist wichtig, hier das richtige Gleichgewicht zu finden – und diese Entscheidung obliegt jedem Sportverband selbst.“
In Bezug auf das Thema Übertragungsrechte der Tour und Peter Treadways Forderung, das Rennen als Sportereignis der"„Kategorie A“ (neben dem FA Cup Finale und dem Grand National) einzustufen, erklärte die Regierung: „Alle britischen Sender agieren unabhängig von der Regierung – sowohl in ihrer Arbeitsweise als auch redaktionell. Entscheidungen über die Übertragung bestimmter Sportereignisse – einschließlich der Tour de France – sind daher letztlich kommerzielle Entscheidungen des jeweiligen Senders und/oder Rechteinhabers des betreffenden Sportereignisses.“
"Das derzeitige System der gelisteten Veranstaltungen soll sicherstellen, dass Sportereignisse von nationaler Bedeutung einem möglichst breiten Publikum zugänglich sind, indem eine exklusive Übertragung ohne vorherige Zustimmung von Ofcom untersagt wird. Das Rundfunkgesetz von 1996 (Broadcasting Act 1996) gibt dem Staatssekretär des DCMS (Department for Culture, Media and Sport) die Befugnis, eine Liste von Sportereignissen von ‚nationalem Interesse‘ festzulegen.“