Das Finale der vierten
Tour de France-Etappe bot alles: enge Kurven, steile Rampen und eine letzte Chance für die Teams, das Rennen in Rouen vor dem Schlussanstieg aktiv zu gestalten. Team
Visma - Lease a Bike nutzte diese Gelegenheit – spät, aber entschlossen. Kurz vor dem finalen Anstieg setzte
Victor Campenaerts zum Angriff an, riss das Feld auseinander und sorgte für ein hohes Tempo auf dem Weg nach Saint-Hilaire. Doch
Tadej Pogacar ließ sich nicht abschütteln.
„Wir haben vor dem Rennen mit Wout gescherzt, dass der Kurs wie ein Cyclocross-Parcours aussieht“, erzählte Campenaerts nach dem Rennen bei Eurosport. „Unser Plan war, auf den letzten Kilometern Kräfte zu sparen und dann spät, aber kraftvoll nach vorne zu fahren.“
"Tadej wird nie überrascht"
Die Taktik zeigte Wirkung: Fahrer wie Florian Lipowitz und Felix Gall verloren vor dem Anstieg den Anschluss. Dennoch war Pogacar in Lauerstellung – gemeinsam mit seinem Edelhelfer Joao Almeida. Visma hatte das Terrain gut gelesen, doch gegen den Angriff des Weltmeisters war auch dieses Mal kein Kraut gewachsen.
„Vor den technischen Abfahrten und dem Schlussanstieg wussten wir, wie wichtig es sein würde, vorne zu sein. Das haben wir geschafft. Aber Tadej wird nie überrascht“, erklärte Campenaerts.
Die Leistung von Jonas Vingegaard stimmte das Team dennoch optimistisch. Der Däne wurde Dritter, unmittelbar hinter Pogacar, und bewies damit erneut seine Klasse. Besonders mit Blick auf das bevorstehende Zeitfahren in Caen sieht Campenaerts ihn in einer starken Position.
„Jonas hat viele Stunden auf dem Zeitfahrrad verbracht, vor allem in der Höhe – chapeau dafür. Der Kurs ist flach und kommt Fahrern mit hohen absoluten Wattzahlen entgegen. Das spielt vielleicht eher Tadej in die Karten, weil er schwerer ist und mehr Leistung generieren kann. Aber ich bin sehr gespannt, wie sich das entwickelt.“
Visma zeigt sich also weiter angriffslustig – auch wenn Pogacar bislang auf alles eine Antwort hat.