Soudal - Quick-Step ist nicht in der Lage, vor dem Beginn der Klassiker-Kampagne die Zähne zu zeigen. Von dem einst gefürchteten Wolfsrudel, das mit seinen heftigen Attacken das Peloton zerlegte, ist nur noch Yves Lampaert übrig. Im Jahr 2025 werden sie wieder in der Defensive sein und auf ihre Chance warten, mit einem ihrer Sprinter zuzuschlagen, entweder Tim Merlier oder Paul Magnier.
"Man merkt, dass unser Klassiker-Kern dem Fokus auf Etappenrennen zum Opfer gefallen ist", räumt Yves Lampaert in den von Sporza gesammelten Stimmen ein. "Wir haben auch nicht mehr die großen Namen wie vor 5 oder 10 Jahren. Wir haben nicht Van der Poel oder Van Aert. Das spüren wir auch."
Laut Ex-Manager Patrick Lefevere ist es immer schwieriger geworden, als Kollektiv mit diesen großen Namen zu konkurrieren. "Es gibt auch Teams, die unser Erfolgsrezept kopiert haben und damit gut gefahren sind. Es gibt immer noch ein paar unserer Fahrer, die gewinnen können. Von Paul Magnier wird viel erwartet, aber das ist alles neu für ihn und man sollte den Jungen nicht verrückt machen."
Magnier hat sich am Mittwochmorgen mit dem Rest der Mannschaft zu einer Erkundungstour getroffen. "Nein, ich spüre überhaupt keinen Druck", erklärte der Franzose. Schließlich ist es sein Debüt und die Last des Ergebnisses lastet vorerst nicht auf seinen Schultern.
"Ich werde dieses Rennen entdecken und deshalb mache ich heute eine Erkundungstour. Auf diese Weise kann ich die Strecke besser kennenlernen. Der Omloop wird ein schwieriges Rennen sein, aber wir haben ein solides Team mit mehreren Stärken. Und wenn ich im Finale noch dabei bin, werde ich meinen Sprint nutzen."
Lampaert kann der Führer des französischen Sprinters werden. "Er ist ein bisschen wie ein Filou", grinst der erfahrene Belgier. "Er ist noch jung und leichtsinnig. Ich werde alle meine Tipps mit ihm teilen."
"Wir investieren in junge Talente wie Magnier", erklärte Lefeveres Nachfolger Jürgen Foré. "Wir können ihn noch nicht zu sehr unter Druck setzen, aber es ist eine Veränderung für die Zukunft. Ich gebe aber auch zu, dass wir uns noch verstärken müssen. Dazu laufen bereits Gespräche mit Blick auf das nächste Jahr. Wir halten die Augen offen, um Verstärkungen zu holen."