„Sie sehen Jonas nicht wirklich als großen Star“ – Dänische Ikone stimmt Kritik von Vingegaards Frau an Team Visma zu

Radsport
Montag, 07 Juli 2025 um 17:30
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Die Ehefrau von Jonas Vingegaard hat am vergangenen Wochenende die Radsportwelt in Aufruhr versetzt: In zwei aufsehenerregenden Interviews mit der dänischen Presse übte sie öffentlich Kritik am Umgang von Team Visma | Lease a Bike mit ihrem Ehemann.
Die Gespräche mit Politiken und Jyllands-Posten von Trine Vingegaard Hansen wurden weithin diskutiert – besonders der Zeitpunkt der Äußerungen sorgte für Kritik. Einige Stimmen behaupten sogar, sie könnten Vingegaards Mission, sich das Maillot Jaune bei der Tour de France 2025 zurückzuholen, negativ beeinflussen.
Ein zentraler Kritikpunkt Trines war die aus ihrer Sicht mangelnde Unterstützung für Vingegaard auf bestimmten Etappen – etwa dann, wenn Fahrer wie Wout van Aert Freiheiten bekommen, auf eigene Rechnung Etappensiege anzupeilen. „Wenn man auch mit anderen Fahrern auf Etappensiege geht, dann können diese Kräfte nicht eingesetzt werden, um Jonas zu unterstützen,“ erklärte sie.
In diesem Punkt zumindest bekommt Trine Vingegaard Rückendeckung von dänischer Radsport-Prominenz: Brian Holm, einst selbst siebenmaliger Tour de France-Teilnehmer, später Sportdirektor bei Soudal – Quick-Step und mittlerweile Eurosport-Experte, stimmt der Kritik von Vingegaards Ehefrau zu – und findet, dass Visma tatsächlich mehr für seinen Kapitän tun könnte und sollte.
„Das ist nichts Neues. Ich sage das seit drei Jahren,“ erklärt Holm in seiner Tour-de-France-Analyse für Eurosport. „Sie behaupten immer, sie fahren sowohl auf Etappensiege als auch auf das Gesamtklassement mit Vingegaard. Das haben sie schon immer so gemacht. Und ich war damit nie wirklich einverstanden.“ Dabei zieht Holm auch den Vergleich zum größten Rivalen Pogacar: „Bei UAE sieht man das nicht. Da geht’s nur um Pogacar, Pogacar, Pogacar. Und ganz ehrlich: Mir gefällt dieser Ansatz besser.“
Holm glaubt, das Problem bei Visma sei eine gewisse Unentschlossenheit in der internen Hierarchie: „Sie können sich offenbar nicht entscheiden – vielleicht, weil sie Jonas nicht als großen Star genug sehen. Aber wenn man versucht, beides gleichzeitig zu machen, endet man oft damit, keines von beiden richtig hinzukriegen.“
Sein Ausblick fällt entsprechend kritisch aus: „Wenn Jonas dann mal alleine dasteht, weil die Teamkollegen entweder vorne rausgefahren sind oder vom Vortag erschöpft sind, dann wird’s wehtun. Wenn dann auch noch ein Matteo Jorgenson in den Bergen attackiert, bleibt vom Team am Ende nicht mehr viel übrig.“ Und weiter: „Wir haben das schon gesehen. Sie sagen dann, die Fahrer seien ‚Satelliten‘ – aber in Wirklichkeit jagen sie halt Etappensiege, statt ihren Kapitän zu schützen.“
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