Rudi Kemna glaubt, dass in Emils Liepins ein ungenutztes Sprintpotenzial steckt: "Wir halten ihn für unterbewertet."

Am vergangenen Montag gab das Team DSM-Firmenich PostNL eine offizielle Pressemitteilung für die neue Saison heraus. Sportdirektor Rudi Kemna erklärt gegenüber WielerFlits, dass das niederländische WorldTeam hofft, in dem lettischen Meister Emils Liepins einen neuen Finisher zu finden. Im WielerFlits Podcast wird dies ausführlich besprochen.

Normalerweise würde man erwarten, dass Fabio Jakobsen der erste Sprinter des Teams ist, gefolgt von dem jungen Casper van Uden in der Hierarchie. "Wir sprechen nicht von einem ersten oder zweiten Sprinter. Man darf Emils Liepins nicht vergessen. Die meisten Leute werden ihn nicht als Sprinter sehen, aber wir schon. Auch Marcel Kittel wurde uns einmal als Zeitfahrer angeboten. Aber bei den Werten, die er hatte, musste da mehr drin sein. Dieses Gefühl haben wir jetzt auch bei Emils", meint Kemna.

"Wir denken, dass er unterbewertet ist und anders eingesetzt wird als möglich. Das haben wir auch viel mit ihm besprochen. Nicht, dass er gleich unser erster Sprinter wird. Aber wir denken, dass er ein großes Potenzial hat. Und dass wir auch damit arbeiten können. Was ist mit Pavel Bittner passiert? Ein anderer Ansatz. Er ist vor allem jemand mit einem guten Sprung, einem guten Punch. Er wird auf jeden Fall im Lead Out sein, aber auch im klassischen Kern."

Maxim Youri vom WielerFlits Podcast ist da anderer Meinung. "Bei allem Respekt, dieser Typ ist 31 Jahre alt. Zehn Jahre älter als Kittel, als er zum Team kam. Wie wollen Sie mir erklären, dass das jetzt ein Finisher ist? Ich bin sehr kritisch, muss ich sagen. Falls die Leute von der DSM zuhören, ich habe nichts gegen diese Mannschaft. Aber diese Liepins-Geschichte hat mich zum Nachdenken gebracht: 'Kommt schon, Leute. Das ist unmöglich?'. Ich fordere hiermit auch das Team heraus: Pustet mich von meinem Stuhl."