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Primoz Roglic steht heute in San Sebastián ein Name am Start, den kaum jemand auf dem Zettel hatte. Der Slowene hat im Vorfeld keine Hinweise auf seine Teilnahme gegeben – umso überraschender, dass der Red Bull – BORA – hansgrohe-Kapitän direkt von der Tour de France zum Start der Clásica antritt. Und das als Mitfavorit. Druck verspürt er dennoch keinen.
„Ich bin müde, ja“, sagte Roglic im Gespräch mit mehreren Medien, darunter
Cyclism’Actu. „Aber einer der Hauptgründe, warum ich hier bin, ist, dass ich die Menschen und die Region liebe. Warum also nicht? Ich will mein Glück versuchen, mein Bestes geben – und wir werden sehen, wie es läuft.“
Vom Giro-Aus zur Tour-Konstanz
Roglic’ Saison verlief bislang durchwachsen. Nach intensiver Vorbereitung auf den Giro d’Italia musste er das Rennen wegen mehrerer Stürze vorzeitig beenden. In der Tour de France hingegen fuhr er erstmals seit Jahren ohne folgenschwere Zwischenfälle – und zeigte sich vor allem in den Bergen in starker Verfassung. Bis zur letzten Hochgebirgsetappe blieb er in den Top 5.
Mit derselben Haltung geht er nun in die Clásica: „Was 'alles geben' heißt – Sieg, zweiter, zehnter Platz oder einfach ankommen – liegt bei uns. Ich fühle mich frei. Ich muss niemandem etwas beweisen. Ich bin hier, weil ich die Atmosphäre und die Unterstützung liebe. Es wird hart, aber auch spaßig.“
Erfahrung auf vertrauten Straßen
Die Strecke der
Clasica San Sebastian liegt Roglic: Kurze, steile Anstiege, enge Straßen – das Terrain des Baskenlands kennt er aus vielen Rennen. „Oh ja, auch wenn der letzte Anstieg immer einer zu viel ist“, scherzt er. „Ich kenne fast jeden dieser Anstiege – sie sind nicht lang, aber fordernd. Die Clásica enttäuscht nie.“
Auf die Frage nach den Favoriten gibt er sich typisch zurückhaltend: „Ehrlich gesagt weiß ich nicht genau, wer startet. Einige Jungs kommen von der Tour, andere aus dem Höhentraining. Es wird sicher wild – von Anfang an.“