Primoz Roglic im Rosa Trikot – mit 68er-Kettenblatt zum Zeitfahr-Coup

Radsport
durch Nic Gayer
Sonntag, 11 Mai 2025 um 11:30
roglic
Immer mehr Profis setzen bei Zeitfahren auf extreme Übersetzungen – und Primoz Roglic ist keine Ausnahme. Auf dem Weg ins Rosa Trikot beim Giro d’Italia trat der Slowene von Red Bull - BORA - hansgrohe mit einem 68er-Kettenblatt an. Eine wuchtige Wahl, die sich bezahlt machte.
„Die Übersetzung selbst ist nicht das Problem – es ist die Kraft, die man dafür braucht. Aber ich habe es irgendwie geschafft… auch wenn ich nicht weiß, wie!“, scherzte Roglic nach dem Zeitfahren. Am Ende fehlte ihm nur eine Sekunde zum Tagessieg gegen den jungen Briten Joshua Tarling. Dennoch ließ der BORA – hansgrohe-Kapitän alle Konkurrenten aus der ersten Etappe hinter sich und übernahm die Gesamtführung.
Dabei hatte Roglic vor dem Rennen keine großen Erwartungen. „Ich wollte einfach so wenig Zeit wie möglich verlieren. Es ist nicht die Art von Zeitfahren, die mir normalerweise liegt – aber am Ende hat es sogar Spaß gemacht“, sagte er bei der Pressekonferenz laut IDLProCycling. „Es war hart, aber das ist bei Zeitfahren immer so.“
Trotz der Führung will das Team nicht jede Etappe kontrollieren. Roglic betont, dass man die Kräfte für die entscheidenden Phasen im Rennen schonen müsse. Den verpassten Etappensieg sieht er gelassen: „Natürlich will man gewinnen, aber das ist mir heute nicht mehr so wichtig. Ich bin gesund, ich bin fit – das Rosa Trikot ist eine schöne Überraschung.“
Die starke Leistung ist auch das Resultat intensiver Vorbereitungen im Winter. Mit Aerodynamik-Spezialist Dan Bigham, früher bei INEOS, und Performance-Experte John Wakefield hat sich das Team gezielt verstärkt. „Wir haben viel Arbeit investiert. Diese Leute bringen enormes Know-how mit. Aber es braucht Zeit, bis alles zusammenpasst. Wir arbeiten daran – und bislang funktioniert es richtig gut.“
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