Pogacars Paris-Roubaix-Debüt: Eine Entscheidung aus Leidenschaft - "Ich sah das Funkeln in seinen Augen"

Radsport
durch Nic Gayer
Mittwoch, 26 März 2025 um 15:30
pogacar

Tadej Pogacar wird in diesem Jahr erstmals bei Paris-Roubaix an den Start gehen – eine Entscheidung, die aus einer einfachen Trainingsfahrt entstand. Im Februar erkundete der slowenische Weltmeister gemeinsam mit seinem Teamkollegen Tim Wellens und Sportdirektor Fabio Baldato das berüchtigte Kopfsteinpflaster. Was als lockere Ausfahrt begann, entwickelte sich schnell zu einem echten Wunsch, sich der „Hölle des Nordens“ zu stellen.

Um sich optimal auf dieses neue Ziel vorzubereiten, verzichtet Pogacar in dieser Woche auf den E3 Saxo Classic und Gent-Wevelgem. „Das bedeutet nicht, dass er diese Rennen nicht mag. Es geht vor allem um das Timing, auch für das Training und seine Hochform“, erklärte Baldato gegenüber Sporza. „Man muss nicht jedes Wochenende Vollgas geben. Deshalb haben wir den Plan um eine Woche verschoben.“ Die Entscheidung zeigt, dass Pogacar nicht nur mit Leidenschaft an die Sache herangeht, sondern seine Rennen auch strategisch plant.

Sein schwerer Sturz bei der Strade Bianche schien ihn nicht nachhaltig zu beeinträchtigen – im Gegenteil: Er gewann das Rennen und erholte sich schnell. Das könnte ihn letztlich in seinem Entschluss bestärkt haben, Paris-Roubaix anzugehen. „Es geht nicht darum, ob es klug ist oder nicht, sondern um die Sicherheit“, so Baldato. „Aber letztlich geht man bei jedem Rennen Risiken ein, oder? Man kann immer etwas erleben. Die Teamchefs kennen die wahren Gründe besser.“

Dass Pogacar bereits vor einem Monat in Nordfrankreich trainierte, blieb zunächst unter dem Radar. Doch nachdem er auf den legendären Pavés gesichtet wurde, verbreitete sich die Nachricht rasant. Fragen zum möglichen Start häuften sich, und nun ist die Bestätigung endlich offiziell. „Es war sein Wunsch, und deshalb lassen wir diese Woche die Rennen ausfallen. Niemand fährt das ganze Frühjahr durch, oder?“, so Baldato. Der ursprüngliche Plan sah nur die Flandern-Rundfahrt vor – doch dann kam Roubaix dazu. „Ich habe das Funkeln in seinen Augen gesehen“, erzählt der italienische Sportdirektor. „Wir haben gemerkt, dass er es wirklich wollte. Er musste nur noch die Bosse überzeugen.“

Nun wird Pogacar sein Debüt im Velodrom von Roubaix geben, und wie bei den meisten Rennen zählt er automatisch zu den Favoriten – auch wenn andere Fahrer bessere Voraussetzungen für dieses spezielle Rennen mitbringen. Doch Baldato ist überzeugt: „Er hat es verdient. Tadej ist ein außergewöhnliches Talent. Wenn er es will, sollte er seinem Herzen folgen. Und das Team ist bereit, ihn bei seinem Traum zu unterstützen.“

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