Pidcock visiert Podium an – nach starkem Zeitfahren bereit für die Vuelta-Schlussattacke

Radsport
Freitag, 12 September 2025 um 7:00
TomPidcock
Tom Pidcocks Traum von einem Podiumsplatz bei der Vuelta a Espana lebt weiter. Im Zeitfahren am Donnerstag verteidigte der Brite souverän seinen dritten Rang in der Gesamtwertung. Zwar konnte der Q36.5-Profi mit den reinen Spezialisten nicht mithalten, doch seine 22. Zeit des Tages genügte, um sogar ein paar Sekunden auf seinen direkten Rivalen Jai Hindley gutzumachen. Damit dürfte Pidcock mit 39 Sekunden Vorsprung auf den Australier in die Schlüssel-Etappe zur Bola del Mundo starten.
„Wenn ich meine Werte anschaue, war das wahrscheinlich mein bestes Zeitfahren überhaupt“, erklärte Pidcock nach dem Rennen am Eurosport-Mikrofon, nachdem er mit 28 Sekunden Rückstand auf Tagessieger Filippo Ganna ins Ziel kam. „Ich habe nicht wirklich viel in die Vorbereitung auf das Zeitfahren investiert – ein Mannschaftszeitfahren und eine Trainingseinheit, mehr nicht. Mein Fokus lag auf der Verbesserung am Berg. Aber heute habe ich mich sehr stark gefühlt. Ehrlich gesagt: länger hätte das Zeitfahren für mich nicht sein dürfen. Ich glaube, vielen Jungs ging es genauso.“
Noch vor wenigen Tagen hatte es auf Angliru und La Farrapona so ausgesehen, als würde Hindley Oberwasser gewinnen. Doch Pidcock hat sich zurückgemeldet und wirkt nun entschlossener denn je: „Das Ende der zweiten Woche war brutal, aber jetzt habe ich das Gefühl, dass ich wieder richtig im Rennen bin. Es sieht gut aus fürs Podium. Ich bin zuversichtlich, aber ich darf nicht nachlassen. Für mich ist das eine neue Situation, und ich weiß, dass Hindley und Pellizzari mich in den kommenden Tagen angreifen werden.“
Auf Diskussionen über mögliche Etappenverkürzungen oder Sicherheitsfragen will er sich gar nicht erst einlassen: „Darum kümmert sich Damien Howson bei uns im Team. Ich konzentriere mich voll darauf, was vor mir liegt. Wenn sich etwas ändert, passe ich mich an – mehr nicht.“

Giulio Pellizzari

Völlig unerwartet musste Giulio Pellizzari im Zeitfahren heute 9 Sekunden an das Leichtgewicht Matthew Riccitello abgeben. Dennoch behauptet der Youngster von Red Bull – BORA – hansgrohe souverän das Weiße Trikot der Nachwuchswertung, in der er weiterhin knapp eine Minute Vorsprung auf den Amerikaner hat.
Auch im Gesamtklassement spielt Pellizzari weiter eine wichtige Rolle: Der Italiener liegt auf Rang fünf und verteidigt diese Position ebenfalls direkt gegen Riccitello. Damit bleibt das Duell der beiden Talente gleich doppelt spannend – um die Jugendwertung wie auch um einen Platz in den Top 5 der Vuelta.
Giulio Pellizzari war nach der gestrigen Etappe viel zufriedener
Giulio Pellizzari war nach der gestrigen Etappe viel zufriedener
„Ich denke, es war heute einfach zu kurz für mich“, erklärte Giulio Pellizzari nach seiner eher verhaltenen Leistung im verkürzten Zeitfahren. „Nach dem gestrigen Tag war ich noch etwas müde. Ich hatte mir mehr erhofft, aber es war wichtig, das Ergebnis zu retten – und wir kämpfen weiter.“
Der junge Italiener hatte auf der 17. Etappe mit seinem Sieg einen großen Zeitgewinn verbucht, musste heute jedoch einen Teil davon wieder abgeben. Trotz des Rückschlags behält Pellizzari die Führung in der Nachwuchswertung. „Am Ende habe ich gestern 30 Sekunden auf meinen Rivalen im Kampf um das Weiße Trikot gutgemacht und heute zehn verloren – also passt das“, bilanzierte er.
Der 20-Jährige blickt nun auf die letzten Tage der Vuelta mit Spannung: „Es gibt noch eine Bergetappe, und dann werden wir sehen, wie die Beine reagieren. Wir haben mit Jai Hindley und mir zwei Fahrer in den Top 5 der Gesamtwertung – und wir werden sicher alles daransetzen, einen Mann aufs Podium zu bringen.“
Klatscht 0Besucher 0
loading

Gerade In

Beliebte Nachrichten

Loading