Patrick Lefevere gibt zu, dass sich Remco Evenepoel auf der 20. Etappe etwas zurückhalten könnte: "Der Sieg im Zeitfahren nach Nizza wäre das Tüpfelchen auf dem i"

Radsport
Samstag, 20 Juli 2024 um 12:15
remcoevenepoel
Obwohl Remco Evenepoel bei der Tour de France 2024 nie wirklich um den Gesamtsieg mitkämpfen konnte, spricht sein Teamchef Patrick Lefevere von den Leistungen seines Fahrers in Superlativen. Ein Etappensieg und ein Podium in Nizza bedeuten offenbar mehr für Soudal - Quick-Step bei Evenepoels Debut. Außerdem ist Mikel Landa immer noch im Rennen um die Top5, was eine mehr als willkommene Überraschung ist.
Alles zu tun, um Vingegaard den zweiten Platz abzunehmen, ist nicht im Sinne des Teamchefs. "Es ist klar, dass er in der Zwischenzeit von seinem Team den klugen Rat erhalten hat, den zweiten Platz zu akzeptieren. Hätte er gegen Pogacar alles für den Finalsieg getan, dann wäre für uns vielleicht etwas vom Himmel gefallen. Aber die Rolle des dritten Hundes ist nicht mehr drin", sagt Lefevere bei Het Nieuwsblad. "Es war schon mehr als erfolgreich, aber der Sieg beim Zeitfahren nach Nizza wäre das i-Tüpfelchen."
"Es gibt Dummköpfe, die dachten, Remco würde die Tour gewinnen, aber ich habe vom ersten Tag an gesagt: Alles ab dem fünften Platz ist gut, aber es kann auch das Podium sein", sagt Lefevere, der nur lobende Worte über Evenepoel übrig hat. "Remco hat noch keine Schwäche gezeigt. Er macht sein Tempo. Er hat schon verstanden, dass man das bei der Tour mehr tun muss als bei anderen Rennen. Man darf nicht vergessen: Er trägt das weiße Trikot vom zweiten Tag an. Wegen des Podiums und der Medienverpflichtungen ist er eine Stunde später als die anderen im Hotel."
Lefevere ist auch gespannt darauf, wie Evenepoel sich in den Medien präsentiert. "Die Wahrnehmung hat sich sehr verändert. Mit neunzehn Jahren war er eine so genannte 'Seifenblase', die zu viel redete. Sehen Sie sich heute seine Erfolgsbilanz an. Er hat alle Kritiker zum Schweigen gebracht", sagt der Chef von Soudal - Quick-Step. Auch das Team beweist sich als Ganzes. "Es gibt nichts Schöneres, als die Leute mit den Pedalen zum Schweigen zu bringen. Ich denke, dass wir im Moment keinem Team unterlegen sind."