Paris-Roubaix 2026: Männer und Frauen starten erstmals am selben Tag

Radsport
durch Nic Gayer
Montag, 08 September 2025 um 12:00
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Zum ersten Mal in der Geschichte werden im Jahr 2026 sowohl die Männer als auch die Frauen bei Paris-Roubaix am selben Tag starten. Nach Angaben von TNTSports wird die Ausgabe des Klassikers die bisherige Tradition aufbrechen: Beide Rennen sollen am Sonntag, dem 12. April, auf der legendären Kopfsteinpflasterstrecke ausgetragen werden. Seit der Einführung des Frauenrennens im Jahr 2021 fand dieses bislang am Samstag vor dem Männerrennen statt. Ab 2026 werden die beiden Wettbewerbe jedoch parallel auf demselben Tag stattfinden, was neue Fragen hinsichtlich Zeitplanung, Berichterstattung und der Stellung anderer an diesem Wochenende üblicherweise ausgetragener Rennen aufwirft – darunter die Junioren- und U23-Kategorien.
Die Herrenausgabe von Paris-Roubaix gilt als eine der prestigeträchtigsten und härtesten Veranstaltungen im Profi-Radsport und ist unter dem Beinamen „Hölle des Nordens“ weltbekannt. Das Rennen, das traditionell am zweiten Sonntag im April stattfindet, zieht die stärksten Klassikerfahrer der Welt an. Mathieu van der Poel hat in den vergangenen Jahren dominiert und die letzten drei Ausgaben für sich entschieden. 2026 erhält er die Gelegenheit, mit einem vierten Sieg den Rekord für die meisten Erfolge bei Paris-Roubaix zu brechen.

Wie steht es um die Nachwuchs-Events?

Das Frauenrennen hat sich seit seiner Einführung schnell zu einem festen Bestandteil des internationalen Rennkalenders entwickelt. Trotz der noch jungen Geschichte sorgt es bereits für große Spannung und zieht Top-Fahrerinnen an. Die Gewinnerin der Tour de France Femmes und Mehrkampfstar Pauline Ferrand-Prévot gewann 2025 und ergänzte ihre umfangreiche Erfolgsliste um diesen prestigeträchtigen Klassiker.
Die Entscheidung, beide Rennen am selben Tag zu veranstalten, bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich. Die Zukunft der Junioren- und U23-Versionen, die bislang am Sonntag ausgetragen wurden, ist unklar. Die Organisatoren müssen für diese Kategorien neue Termine finden – entweder früher am Wochenende oder möglicherweise parallel zu den Elite-Rennen.
Die größte Diskussion dreht sich jedoch um die möglichen Auswirkungen auf die Aufmerksamkeit der Zuschauer. Traditionell genießt das Frauenrennen am Samstag ein eigenes Rampenlicht und wird sowohl von Fans als auch von Medien separat wahrgenommen, bevor die Spannung auf das Männerrennen übergeht. Die Zusammenlegung beider Rennen könnte zu einem spektakulären Radsporttag führen, der die Fernsehpräsenz maximiert und auch Gelegenheitsfans anspricht. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass das Frauenrennen in der medialen Berichterstattung zugunsten des mit Spannung erwarteten Männerrennens mit van der Poel in den Hintergrund tritt.
Vieles wird davon abhängen, wie die Sendeanstalten die zeitliche Einordnung der Rennen gestalten. Wenn dem Frauenrennen ein prominenter Sendeplatz eingeräumt wird und das Männerrennen mit einer ausführlichen Berichterstattung beginnt, könnte die neue Regelung beiden Wettbewerben zusätzlichen Glanz verleihen. Bis zum nächsten Frühjahr wird es spannend sein zu sehen, wie die Organisatoren diese historische Neuerung umsetzen.
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