Die
Vuelta a Espana steht nicht nur sportlich im Fokus, sondern auch politisch. Die Teilnahme des Teams
Israel - Premier Tech hat in Spanien erneut Proteste ausgelöst – und diese greifen zunehmend in den Rennverlauf ein. Nach der zehnten Etappe meldeten sich mehrere Fahrer öffentlich zu Wort und appellierten eindringlich an die Demonstrierenden, ihre Aktionen nicht auf Kosten der Sicherheit auszutragen.
Bereits beim Giro d’Italia und der Tour de France kam es zu ähnlichen Vorfällen. Doch bei der Vuelta eskalierte die Situation: Während des Mannschaftszeitfahrens wurde das Team Premier Tech gezielt blockiert. Erst 15 Sekunden nach der Aktion durften die Fahrer weiterfahren – ein Eingriff, der nicht nur sportlich relevant war, sondern auch ein klares Zeichen der Protestierenden.
Sturz durch Protestaktion – Fahrer schlagen Alarm
Auch auf der zehnten Etappe kam es zu Zwischenfällen. Obwohl die Polizei vor Ort war und das heranrollende Peloton eine vollständige Straßensperre unmöglich machte, drangen mehrere Personen mit Fahnen und Schildern auf die Strecke vor. Eine Kollision blieb aus, doch
Simone Petilli vom Team Intermarche - Wanty stürzte infolge der Aktion.
Der Italiener wandte sich am Morgen danach
via Social Media direkt an die Protestierenden:
„Ich verstehe, dass das keine gute Situation ist, aber gestern bin ich wegen eines Protests auf der Straße gestürzt. Bitte, wir sind nur Radfahrer und machen unseren Job. Wenn es so weitergeht, ist unsere Sicherheit nicht mehr gewährleistet, und wir fühlen uns in Gefahr! Wir wollen nur ein Rennen fahren! Bitte.“
Baskenland-Etappe unter Anspannung – Fahrer bitten um Rücksicht
Die heutige Etappe ins Baskenland sorgt für zusätzliche Nervosität im Fahrerfeld. Für das kommende Wochenende sind weitere Proteste in mehreren Städten und an wichtigen Anstiegen angekündigt. Die Sorge wächst, dass die Aktionen nicht nur symbolisch bleiben, sondern erneut das Rennen gefährden könnten.
Auch
Louis Vervaeke von Soudal - Quick-Step
äußerte sich auf X (ehemals Twitter) mit einem Appell an die Vernunft:
„Wir erkennen voll und ganz an, dass jeder das Recht hat, zu protestieren. Wir bitten jedoch darum, dies auf sichere Art und Weise zu tun. Wir konzentrieren uns hier auf unseren Sport, nicht auf die Politik oder eine bestimmte Position in dieser Angelegenheit. Ich fordere Sie höflich auf, weder uns noch sich selbst zu gefährden.“
Die Vuelta bleibt damit nicht nur ein sportliches Großereignis, sondern auch ein Spiegel gesellschaftlicher Spannungen – mit unmittelbaren Folgen für die Athleten auf der Straße.