Tadej Pogacar steht vor seinem Debüt bei
Paris-Roubaix – dem einzigen Monument, das weder Anstiege bietet noch ihn als klaren Favoriten führt. Am Sonntag, dem 13. April, will der Slowene in Compiègne starten und seine Sammlung vervollständigen. Um sich in die Geschichtsbücher à la Eddy Merckx einzutragen, muss er auch in Roubaix einmal die Arme zum Sieg heben.
Nach seinem dominanten Auftritt bei der Flandern-Rundfahrt reist Pogacar mit viel Selbstvertrauen an. Doch obwohl er dort
Mathieu van der Poel distanzieren konnte, wird das auf den nordfranzösischen Pflasterpassagen eine andere Geschichte. Die Konkurrenz ist stark – und das Terrain deutlich weniger auf ihn zugeschnitten.
Filippo Ganna
Der Italiener hat das Pflaster zwar noch nicht endgültig gemeistert, aber sein Saisonstart war vielversprechend. Ohne Anstiege und mit mehr Watt als je zuvor könnte er auf flachem Terrain das Rad der Besten halten. Im Sprint des Roubaix-Velodroms hätte er gegen Pogacar klare Vorteile.
Wout Van Aert
Der Belgier ist trotz einiger Rückschläge weiterhin einer der großen Namen für dieses Rennen. Kopfsteinpflaster ist sein Revier. Wenn er sturzfrei durchkommt, bietet ihm Visma mit einem starken Team taktisch viele Optionen. Ein zweiter Monumentensieg liegt absolut im Bereich des Möglichen.
Jasper Philipsen
Nach Van der Poel der zweitschnellste Mann im Feld – und in Gruppenankünften fast unschlagbar. In Topform und mit einer entscheidenden Rolle im Alpecin-Team ausgestattet, könnte er zur Trumpfkarte werden, wenn das Rennen auf einen Sprint hinausläuft.
Mads Pedersen
Er ist derzeit einer der konstantesten Fahrer der Klassikersaison. In Gent-Wevelgem dominierte er über fast 70 Kilometer. Seine Form ist hervorragend, seine Pflasterqualitäten unbestritten. Im Endspurt um Platz drei hätte er sogar gegen Pogacar und van der Poel gute Karten.
Mathieu van der Poel
Der Titelverteidiger ist Pogacars größter Albtraum. Zweifacher Sieger in Roubaix, mit bestechender Frühjahrsform. Wenn Pogacar ihn schon auf der Poggio nicht schlagen konnte, wie soll das dann auf flachem Pflaster gelingen? In einem finalen Sprint-Duell ist der Niederländer klarer Favorit.
Original: Juan Larra